Orgelkonzertreihe in St. Joseph

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Seit 55 Jahren erklingt in St. Joseph die dreimanualige, von der Firma Stockmann erbaute Orgel.  

Doch für etwa ein halbes Jahr war die Orgel in St. Joseph still. Damit die Orgel auch weiterhin gut klingt, wurde sie Anfang des Jahres 2013 aufwändig gereinigt. Jede einzelne Pfeife wurde herausgenommen und von außen und innen gesäubert. Holzarbeiten wurden erledigt, defekte Teile ausgetauscht und zusätzlich ein neues Register eingebaut. Nach erfolgter Intonation und Stimmung wurde die Orgel mit einer Konzertreihe wieder der Öffentlichkeit präsentiert.

1. Konzert, Sonntag 16. Juni 2013

In einem feierlichen Gottesdienst wurde die Orgel der Firma Stockmann am 16. Juni, pünktlich zum 55. Geburtstag – die erste Orgelweihe war am 15. Juni 1958 –  wieder eingeweiht. Thomas Wiegelmann, aus St. Joseph stammend und mittlerweile Regionalkantor in Bad Orb/Fulda, war der Einladung gefolgt und ließ, nach der Segnung von Pastor Jakschik, die Orgel nach einem halben Jahr mit festlichen Tönen in der Sonntagsmesse wieder erklingen. Am späten Nachmittag konnte man sich dann noch einen genaueren Eindruck vom Klang der Orgel machen.

Kurz vor 17:00 Uhr füllte sich so nach und nach die Orgelbühne. Ca. 50 Personen waren gekommen, um an der Orgelführung mit Thomas Wiegelmann teilzunehmen. Wie schon erwähnt, stammt Herr Wiegelmann ursprünglich aus St. Joseph und so traf sich das ein oder andere bekannte Gesicht nach langer Zeit wieder. Thomas Wiegelmann: „Für mich ist das eine Reise in die Vergangenheit“.

Geduldig und trotzdem sehr energiegeladen erklärte er bei der Orgelführung, wie eine Orgel funktioniert. Zur Demonstration gab es einige Pfeifen zum Anfassen und Anhören. „Das klingt, wie eine Vuvuzela“, meinte ein Zuhörer beim Hineinblasen in eine sogenannte Zungenpfeife. Die Zuhörer erfuhren, dass die Fußzahl der Register (16‘ (sprich: 16 Fuß), 8‘, 4‘, 2‘ und 1‘ Register) etwas mit der jeweiligen Pfeifenlänge und der Tonhöhe zu tun hat. Zur Vereinfachung: Je größer die Zahl, umso tiefer der Ton, je kleiner die Zahl, je höher der Ton. Beim 1‘-Register waren die sehr hohen Töne, durch die hohe Frequenzzahl, für einige Zuhörer gar nicht mehr wahrnehmbar. Im Vergleich dazu ließen die tiefsten 16‘-Register im Pedal sinnbildlich den Putz von den Wänden rieseln. Gebannt hingen die Zuhörer an den Lippen von Thomas Wiegelmann und lernten so einiges über die Funktionsweise einer Orgel.

Beim anschließenden Konzert in der vollen Kirche bekam man einen sehr schönen Eindruck von den neuen Klängen der generalüberholten Orgel. Wobei Thomas Wiegelmann bewusst Stücke ausgewählt hatte, mit denen er möglichst die unterschiedlichen Klangfarben der Orgel vorstellen konnte. Das Programm führte von „Stationen aus dem deutschen Barock“ über „Facetten deutscher Orgelromantik“ (mit dem spektakulären Orgelwerk „Präludiem und Fuge über B-A-C-H“ von Franz Liszt) bis hin zu „einem musikalischen Blick nach Schweden und England“. Der abschließende Applaus bestätigte das Können des Kirchenmusikers Thomas Wiegelmann.  

Und alle Teilnehmer gaben an, sich schon auf das 2. Konzert der Reihe am 6. Oktober, „Karneval der Tiere“ zu freuen.

Nachklang: Abschließend kann man nur sagen, dass die Reinigungsarbeiten sehr gelungen sind und sich das Ergebnis hören lassen kann. Ein großer Dank gilt dabei der Orgelbaufirma Stockmann, die die Orgel gereinigt und neu intoniert (die Klänge der einzelnen Pfeifen und Register aufeinander abgestimmt) hat.

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