Orgel-1001-Nacht

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Die siebte Orgel-Literatur-Nacht in Sankt Joseph

Wer erinnert sich nicht an Märchen? Vielleicht haben die Eltern sie vorgelesen, als man klein war. Auch im Kindergarten oder in der Schule haben alle schon einmal Märchen gehört; und im Jahr 2013 war die erste Orgel-Literatur-Nacht in St. Joseph eine Märchen-Nacht, und das Gehörte stammte aus der Sammlung der Gebrüder Grimm. Aber Märchen gibt es nicht nur in Deutschland sondern auf der ganzen Welt – und das schon seit vielen hundert Jahren. Mit den Namen „Ali Baba“, „Aladin“ oder „Harun al-Raschid“ verbinden viele bestimmt Erinnerungen an Erzählungen, die aus der geheimnisvollen Welt des Orient stammten und in denen Geister und Zauberinnen, Bettler und reiche Kaufleute, Schätze und Paläste, Karawanen und mächtige Sultane wesentliche Rollen spielten.

Den Zauber dieser Märchen des Morgenlandes wollten wir mit der Orgel-1001-Nacht einfangen und damit die Serie der Orgel-Literatur-Nächte in St. Joseph in die siebte Runde gehen lassen. Das Thema war offensichtlich sehr attraktiv, denn es lockte 223 Gäste in die mit farbigen Scheinwerfern und sechs Beamern ausgeleuchtete Kirche, wo vor dem Altar das prächtig dekorierte Zelt der Erzähler aufgebaut war.

Sehen Sie hier einige Bilder von der Orgel-1001-Nacht. Alle Fotos dieses Beitrages wurden uns freundlicherweise von Herrn André Kraß zur Verfügung gestellt.
©2019 by KRASS-FOTOS

Die drei von Frau Hirsch-Bicker ausgesuchten Organisten erfüllten die Erwartungen des Publikums in ausgezeichneter Weise, indem sie zu drei orientalischen Märchen gekonnt improvisierten.

Georg Schröder, Organist und Orgelbauer bei der Firma Stockmann, von der unsere Orgel stammt, bewies, dass er das Instrument, das er vor sechs Jahren intoniert hat, in- und auswendig kennt und beherrscht. Er entlockte ihm orientalisch anmutende Klänge, die das Märchen „Vom Fischer und dem Geiste“, vorgetragen von Bianca Tilgner, zu einem Erlebnis machten. Man konnte hören, wie der Geist aus der Flasche aufstieg, sich riesig ausbreitete und den Fischer in Angst und Schrecken versetzte. Glücklicherweise war auch das Verschwinden des Geistes und der glückliche Ausgang des Märchens für alle hörbar.

Der zweite Durchgang wurde von Stefanie Hilgert, die als mitreißende Erzählerin von Anfang an die Orgel-Literatur-Nächte mitgestaltet, und von Wilfried Kaets, dem international bekannten und preisgekrönten Organisten, Komponisten und Hochschullehrer bestritten. Seine Professionalität und seine langjährige Erfahrung als Stummfilmbegleiter ließen das Märchen „Vom versteinerten Prinzen“ in der Musik lebendig werden. Die Zuhörer litten mit dem bedauernswerten Prinzen und freuten sich über seine Rettung – und waren immer wieder überrascht von den Klängen und Tönen, die der Organist dem Instrument entlocken konnte.

Christophe Knabe, nach dem Studium von Orgel, Musiktheorie, Tonsatz und katholischer Kirchenmusik in Luxemburg und in Düsseldorf 2008 zum zweiten Basilikaorganisten an der Marienbasilika in Kevelaer berufen, seit 2011 Kantor an St. Johann Baptist in Refrath im Dekanat Bergisch Gladbach, bildete mit Martin Neuhaus das dritte Gespann des Abends. Beide schenkten der Erzählung „Vom Gebet des Kadi“ die notwendige Ironie in Stimme und Musik, und so bildete diese humorvolle Geschichte von der Gier, der praktischen Schlauheit des einfachen Mannes und von der etwas eigenwilligen Gerechtigkeit des Kadi einen fröhlichen Abschluss der Orgel-1001-Nacht.

Schon in den Pausen, in denen wie in jedem Jahr kleine Snacks angeboten wurden, war viel Lob für den Abend zu hören. „Ganz tolle Atmosphäre!“, „Klasse Geschichten!“, „Gelungene Veranstaltung!“, „Super Musik!“ und „Was macht ihr beim nächsten Mal?“ waren häufige Äußerungen. Um die letzte Frage zu beantworten: 2020 wird es die „Orgel-Romantik-Nacht“ geben, und zwar am 20. November. Also: „Save The Date“! 

Der Dank der Veranstalter gilt auch in diesem Jahr nicht nur den Organisten, den Vorleserinnen und dem Vorleser, sondern auch allen, die im Hintergrund bei der Vorbereitung und Durchführung dieser Orgelnacht mitgeholfen haben.

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