Marienhospital und Kirche St. Johann Baptist von der Hospitalstraße (Foto: Nicole Cronauge | Bistum Essen)

Anstelle der für Mittwoch, 28. Oktober, geplanten Pfarrversammlung, die wir angesichts der Corona-Pandemie kurzfristig wieder absagen mussten, informieren wir Sie auf diesem Wege über die aktuellen Entwicklungen in vielen Bereichen unserer Pfarrei. Ergänzend hierzu wird es Mitte November eine Pfarrversammlung in digitaler Form geben, zu der wir gesondert – und zusammen mit allen technischen Informationen – einladen werden.

Selbstverständlich stehen Ihnen für Rückfragen zu einzelnen Punkten auch die Mitglieder unseres Pfarrgemeinderates, des Kirchenvorstands und des Pastoralteams zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich zur Kontaktaufnahme gegebenenfalls an unser Pfarrbüro:

Pfarrbüro St. Johann Baptist
Johanniskirchstraße 5
45329 Essen
(02 01) 34 36 16
(02 01) 36 59 94 30


Entwicklungen am Standort St. Johann Baptist

Rückabwicklung Kirchen-Verkauf

Nach der Entscheidung des Krankenhausträgers Contilia, das Krankenhausprojekt mit einer neuen Kirche in Altenessen nicht umzusetzen (und stattdessen sogar das Marienhospital zu schließen) hat der Kirchenvorstand in den vergangenen Tagen den Rücktritt vom Kaufvertrag der Contilia-Tochter KKE erklärt. Auf Drängen des Kirchenvorstands und der Bistumsvertreter war seinerzeit eine entsprechende Rücktritts-Option in den Kaufvertrag aufgenommen worden.

Zuletzt hatte der Kirchenvorstand mit dem Rechtsbeistand der Pfarrei die Kosten ermittelt, die St. Johann Baptist in den vergangen Monaten durch das Verkaufsverfahren entstanden sind. Diese sollen dann vom ursprünglichen Kaufpreis in Höhe von 1,1 Millionen Euro für die Pfarrkirche und die anderen Immobilien abgezogen werden, damit die Pfarrei auf keinen Kosten sitzen bleibt. Nach dem nun auch formal erklärten Vertragsrücktritt haben jetzt automatisch sowohl die Pfarrei als auch die KKE einen Rückgabeanspruch, die Pfarrei erhält also ihre Pfarrkirche und die weiteren Immobilien zurück, und die KKE den Kaufpreis abzüglich der Kosten.

Der Kirchenvorstand erwartet, dass das gesamte Verfahren bis spätestens zum Jahresende abgeschlossen ist. Faktisch ändert sich bis dahin ohnehin nichts: Unsere Pfarrei kann Kirche, Pfarrzentrum und Pfarrbüro weiterhin so nutzen wie bisher.

Klagen gegen die Pfarrei – Moderierter Gesprächsprozess

Sowohl die Pfarrei St. Johann Baptist als auch das Bistum Essen sind von einem Herrn verklagt worden, der sich als Nachfahre und Erbe des Stifters unserer Pfarrkirche, Lindemann, ausgibt. Beide Verfahren zielen letztlich auf eine Rückabwicklung des Kirchen-Verkaufs ab. Seitdem die Pfarrei öffentlich die Rückabwicklung des Verkaufs angekündigt hat, ruhen die Verfahren in allseitigem Einvernehmen. Wenn die Rück-Abwicklung des Kaufvertrags vollzogen ist, haben sich die Verfahren erledigt und die Klagen werden ad acta gelegt.

Wichtig ist den Verantwortlichen in der Pfarrei jetzt, die durch das gescheiterte Krankenhausprojekt entstandenen Konflikte in einem gut begleiteten Prozess aufzuarbeiten. Zu entsprechenden Angeboten wird in den kommenden Wochen gesondert eingeladen.

Umbau Jugendheim
Das Jugendheim in der Johanniskirchstraße (Foto: Nicole Cronauge | Bistum Essen)

Das Jugendheim St. Johann wird nicht aufwendig umgebaut und erweitert, wie es zunächst als Konsequenz aus dem Verkauf von Pfarrkirche und Pfarrzentrum geplant war. Da das Pfarrzentrum weiter zur Verfügung steht, wird das Jugendheim wie im Votum des Pfarreientwicklungsprozesses vorgesehen, in Zukunft nur noch im Erdgeschoss und im Außenbereich von den Jugendlichen nutzbar sein. Das 1. Obergeschoss wird als Wohnung umgebaut und vermietet. Eine Verschönerung und Modernisierung des Außengeländes ist durch engagierte Pfarreimitglieder und mit Unterstützung des Fördervereins möglich.

Auswirkungen auf unser Votum im Pfarreientwicklungsprozess (PEP)

Das PEP-Votum wird so umgesetzt, wie es von den Gremien beschlossen und von unserem Bischof Franz-Josef Overbeck in Kraft gesetzt wurde. Dies bedeutet auch, dass St. Johann Baptist zumindest so lange unsere Pfarrkirche bleibt, bis sich unsere Pfarrei mit St. Nikolaus zu einer neuen Pfarrei zusammenschließt.


Entwicklungen an den weiteren Standorten unserer Pfarrei

Herz Mariä

Der Standort der Kirche Herz Mariä (Heßlerstraße) wird vor allem mit Blick auf den dortigen Kita-Standort weiterentwickelt. Bei einer Veranstaltung im September wurden in der Kirche zwei sehr unterschiedliche Vorschläge von zwei Investoren vorgestellt, die aktuell auf der Pfarrei-Homepage präsentiert werden. Daraufhin hat der Kirchenvorstand verschiedene Rückmeldungen zu den Plänen erhalten. Diese werden ebenso in die Entscheidung einfließen wie noch ausstehende Gespräche mit Vertretern des Bischöflichen Generalvikariats zur wirtschaftlichen Machbarkeit der beiden Vorschläge. Über die weitere Entwicklung in Herz Mariä wird der Kirchenvorstand dann voraussichtlich in seiner November-Sitzung entscheiden.

Herz Jesu

Für den Standort Herz Jesu (Bäuminghausstraße) lotet der Kirchenvorstand derzeit die Möglichkeiten eines Umbaus zu einem sozial-kulturellen Zentrum aus. Als Ideen derzeit im Gespräch sind zum Beispiel Angebote im Bereich der Obdachlosenhilfe (Suppenküche, Mikrowohnungen für Obdachlose zur Wiedereingliederung), der Pflege, als Standort für Schüler-Nachhilfe, für die Tafel oder für weitere caritative Aufgaben

In den kommenden Wochen wollen die Gremienmitglieder Gespräche mit möglichen Partnern aus dem sozial-caritativen aber auch aus dem kulturellen Bereich führen. Dabei sollen die ersten Ideen mit den einzelnen möglichen Partnern angesprochen werden. Auch die Stadtspitze soll kontaktiert werden, um eine eventuelle Beteiligung der Stadt Essen an dem Projekt zu prüfen.

Der Sachausschuss Standortentwicklung ist sich sicher, dass ein solches Projekt in der Bäuminghausstraße genau die richtige Ansiedlung wäre. Ob die Verwirklichung unter Erhalt des Kirchengebäudes oder unter einer Neuentwicklung des Areals möglich ist, wird sich aus den weiteren Gesprächen ergeben.

St. Hedwig

Für den Standort St. Hedwig (An St. Hedwig) nimmt in den nächsten Wochen eine neue Arbeitsgruppe ihre Arbeit auf. Sie wird Ideen für ein neues pastorales Konzept zusammenstellen und auf die wirtschaftliche Machbarkeit hin prüfen. Erste Ergebnisse werden bis zum kommenden Sommer erwartet.


Fusion mit St. Nikolaus / Gründung der neuen gemeinsamen Pfarrei

Nach einer mehrmonatigen Pause – bedingt durch die Diskussionen um mögliche Auswirkungen des Krankenhausprojekts sowie den Corona-Lockdown im Frühjahr – hat die Steuerungsgruppe für die Gründung der neuen gemeinsamen Pfarrei ihre Arbeit wieder aufgenommen. Auch die Pfarrgemeinderäte und teilweise die Sachausschüsse der beiden Pfarreien arbeiten bereits zusammen und treffen sich zu gemeinsamen Sitzungen.

Nach den aktuellen Planungen sollen St. Johann Baptist und St. Nikolaus spätestens im Sommer 2021 Teil der neuen gemeinsamen Pfarrei sein. Dann muss auch die Frage der künftigen Pfarrkirche geklärt sein. Mit Blick auf den künftigen Namen der Pfarrei haben sich beide Pfarreien in einem Beteiligungs- und Entscheidungsprozesses auf die Rangliste 1. Hll. Cosmas & Damian, 2. Hl. Edith Stein und 3. St. Martha verständigt. Diese Vorschlagsliste liegt nun zur finalen Entscheidung bei Bischof Overbeck.


Sozial-caritative Arbeit und Ausrichtung im Stadtteil

Die Pfarrei St. Johann Baptist möchte sich in Altenessen, mehr für obdachlose und andere hilfsbedürftige Menschen im direkten Umfeld der Pfarrei engagieren und so als Kirche Solidarität und Nächstenliebe vorleben. Nach Möglichkeit sollen diese Projekte in ökumenischer Partnerschaft mit der evangelischen Nachbargemeinde geplant und durchgeführt werden. Erste Ergebnisse dieser neuen Ausrichtung sind der Gabenzaun, die Caritassprechstunde und die Wertemeile.

Gabenzaun

Seit Beginn der Corona-Pandemie verteilen katholische und evangelische Christen aus dem Stadtteil am „Altenessener Gabenzaun“ Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Kleidung an Obdachlose und andere Bedürftige. So hilft der Gabenzaun, Lücken in der Versorgung dieser Menschen zu schließen, die durch die Pandemie entstanden sind. Auch für die Ehrenamtlichen ist der Gabenzaun ein wunderbares Projekt, das allen Beteiligten große Freude macht, das dazu geführt hat, dass katholische und evangelische Christen sich besser kennengelernt haben und das zeigt, was die Gemeinden gemeinsam auf die Beine stellen können, wenn sie wollen. Mittlerweile ist der Gabenzaun von der Brücke über die Wilhelm-Nieswandt-Allee zum geschützteren Pavillon auf dem Karlsplatz umgezogen und soll auch nach der Coronazeit weitergeführt werden.

Caritassprechstunde und Kleiderkammer

Auch die Caritassprechstunde soll in Zukunft von ehrenamtlichen Helfern mit durchgeführt werden. Alle Helfer sollen nach Möglichkeit eine Anleitung von der Caritas bekommen, um auf ihren Einsatz vorbereitet zu werden. In dieser Sprechstunde sollen Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützt und an passende Hilfsangebote vermittelt werden. Zu diesem Thema hat der Pfarrgemeinderat für die nächste Sitzung auch eine Mitarbeiterin des Caritasverbands eingeladen.
Auch die Kleiderkammer soll von einem neuen Team wiedereröffnet werden – einige Freiwillige haben sich bereits gemeldet. Wünschenswert wäre ein regelmäßiger „Caritassamstag“ an dem zeitgleich der Gabenzaun, die Sprechstunde und die Kleiderkammer geöffnet wären.

Wertemeile

Entstanden aus dem Zukunftstag der Pfarrei-Gremien im Spätsommer 2019 wächst in Altenessen die sogenannte Wertemeile. Die Pfarrgemeinde St. Johann initiiert im Stadtteil einen Dialog über gemeinsame Werte und gestaltet daraus „Mosaike“, die im Sinne einer „Meile der Werte“ auf dem Bürgersteig oder an Hauswänden zu sehen sein werden. Ziel ist der Dialog mit allen gesellschaftlichen Gruppen im Stadtteil und das gemeinsame Erarbeiten einer konkreten, positiven Vision für die Menschen in Altenessen. Eine stärkere Vernetzung der Pfarrgemeinde im Stadtteil und eine Stärkung der Ökumene wären weitere wünschenswerte Ziele der Wertemeile. Hierzu trägt die Pfarrei in Zukunft auch als Mitgesellschafter des KD 11/13 bei.


Personelle Veränderungen im Pastoralteam

Wechsel in der Pfarrei-Leitung

Dr. Michael Dörnemann
Thomas Zander

Nach zwei Jahren als Leiter der Pfarrei St. Johann Baptist endet für Dompropst Thomas Zander Ende Oktober planmäßig seine Zeit als Pfarradministrator in Altenessen. Für die kommenden Monate hat sich Domkapitular Michael Dörnemann, Leiter des Dezernates Pastoral im Generalvikariat, bereit erklärt, die Leitung der Pfarrei St. Johann zu übernehmen. Er übernimmt diese Aufgabe, bis zur Gründung der neuen gemeinsamen Pfarrei mit St. Nikolaus.

Abschied von Verwaltungsleiterin Martina Hungerkamp

Martina Hungerkamp

Martina Hungerkamp hat unsere Pfarrei als Verwaltungsleiterin verlassen, bleibt aber der Kirche im Bistum Essen als Teamkoordinatorin im Dezernat Kirchengemeinden erhalten. Derzeit läuft ein Bewerbungsverfahren, um eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für sie zu finden.

Bis dahin erledigen Vertretungskräfte aus dem Dienstleistungsverbund der Kirchengemeinden und seitens des Bistums die dringlichsten Aufgaben der Verwaltungsleitung und unterstützen das Team in den Pfarr- und Gemeindebüros.

Wechsel bei unseren Gemeindereferentinnen
Natallia Charnichenka
Natallia Charnichenka
Barbara Orth

Nachdem unsere Gemeindereferentin Barbara Orth in den Ruhestand gewechselt ist, konnten wir im Sommer Natallia Charnichenka als neue Gemeindereferentin in unserer Pfarrei begrüßen. Frau Charnichenka ist nach ihrer Ausbildung im Sommer 2019 von Bischof Overbeck als Gemeindereferentin beauftragt worden und war zuletzt in der Bochumer Propsteipfarrei St. Peter und Paul tätig.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Zander
Pfarradministrator

Ulrich Hütte
Stellvertretender
Kirchenvorstandsvorsitzender

Michael Rüsing
Vorsitzender des
Pfarrgemeinderates

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