Den Karfreitag in schwerer Zeit begehen

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Der Tag nach Gründonnerstag ist der zweite Tag des österlichen Triduums, der „Dreitagefeier“. Wir gedenken an diesem Tag des Leidens und Sterbens Jesu Christi am Kreuz. Dieses Gedenken findet auch statt, wenn wir wegen der Corona Pandemie nicht zusammen in der Kirche feiern können.

Der Name Karfreitag kommt vom althochdeutschen Wort „Kara“, das bedeutet „Klage“, „Kummer“ oder „Trauer“. In der Liturgie dieses Tages kommt die Trauer über den Tod Christi am Kreuz zum Ausdruck, auch wenn wir als Christen wissen, dass dieser Tod nicht das Ende bedeutet, sondern dass das Kreuz zur Quelle des Lebens geworden ist.

Das obige Foto zeigt den „Berg der Kreuze“, einen Wallfahrtsort in der Nähe von Šiauliai (deutsch: Schaulen) in Litauen. Niemand weiß genau, wieviele Kreuze hier aufgestellt sind. Studenten der Universität von Vilnius haben in den 90er Jahren ihren Versuch, die Kreuze zu zählen, bei 50.000 abgebrochen. Heute mögen es über 100.000 sein – eine Zahl die uns an die bis heute etwa gleich große Anzahl von Menschen erinnert, die im Zusammenhang mit einer Covid-19 Erkrankung verstorben sind. Auch an sie wollen wir an diesem Karfreitag denken.

Ein wichtiger Bestandteil der Karfreitagsliturgie sind auch die Großen Fürbitten. Die Deutsche Bischofskonferenz hat auf Anregung der Vatikanischen Kongregation für den Gottesdienst eine eigene Fürbitte für die aktuelle Situation formuliert. Sie lautet:

„Lasst uns auch beten für alle Menschen, die in diesen Wochen schwer erkrankt sind; für alle, die in Angst leben und füreinander Sorge tragen; für alle, die sich in Medizin und in Pflege um kranke Menschen kümmern; für die Forschenden, die nach Schutz und Heilmitteln suchen, und für alle, die Entscheidungen treffen müssen und im Einsatz sind für die Gesellschaft, aber auch für die vielen, die der Tod aus dem Leben gerissen hat.“  (Beuget die Knie. – Erhebet euch.)
„Allmächtiger, ewiger Gott, du bist uns Zuflucht und Stärke; viele Generationen haben dich als mächtig erfahren, als Helfer in allen Nöten. Steh allen bei, die von dieser Krise betroffen sind, und stärke in uns den Glauben, dass du alle Menschen in deinen guten Händen hältst. Die Verstorbenen aber nimm auf in dein Reich, wo sie bei dir geborgen sind. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.“

Zumindest einen Teil der Karfreitagsliturgie konnten die Mitglieder unserer Gemeinde im Rahmen der Öffnungszeiten der Kirche Heilig Geist vollziehen, wenn auch nur im wahrsten Sinne des Wortes in „vereinzelter“ Form. Viele machten davon Gebrauch. Immer mit dem notwendigen Sicherheitsabstand betraten sie die Kirche und legten vor dem ausgestellten Kreuz eine Rose nieder.

Wenn Sie einen Gottesdienst zum Karfreitag in Ihrer häuslichen Gemeinschaft feiern möchten, dann gibt es hierfür wieder Vorschläge des Bistums Essen, die Sie herunterladen können:

Gottesdienst am Karfreitag
Familiengottesdienst am Karfreitag

Auch die Ereignisse des Karfreitag haben ihren Niederschlag in den Glasmalereien des 16. Jahrhunderts im Atelier von Dirck Crabeth in den Niederlanden gefunden. So zeigen zwei Fenster in der Sint Janskerk in Gouda Szenen aus der Passion Christi:

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