Gedanken zum Fünfundzwanzigsten Sonntag im Jahreskreis

0
786

Am heutigen Sonntag ist unter anderem auch „Weltkindertag“. Die FAZ veröffentlicht seit Jahren aus diesem Anlass Kindersprüche. In diesem Jahr hat uns der folgende besonders gefallen:

Beim Ins-Bett-Bringen des vierjährigen Enkels sagt die Oma: „Jetzt schlaf schön, der liebe Gott passt auf dich auf!“ Daraufhin fragt der Enkel: „Muss der nicht schlafen?“. „Nein“, sagt die Oma und hört daraufhin die Frage: „Ist er nachtaktiv?“

Diese Frage wird im heutigen Evangelium nicht beantwortet, denn hier steht eine andere Eigenschaft Gottes im Mittelpunkt. Im Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg lautet die Frage: Ist Gott gerecht?

Im Tagesimpuls der Benediktiner-Erzabtei zu Beuron wird diese Frage wie folgt beantwortet:

»Gott ist gerecht: Er belohnt das Gute und bestraft das Böse. Das scheint einleuchtend, wenigstens als Grundsatz. Aber Gottes Gedanken sind nicht die Gedanken der Menschen. Wäre er nur gerecht, so wie die Menschen gerecht sind, wären wir alle verloren. Aber Gott ist größer: er ist auf göttliche Weise gerecht. Auch dem Arbeiter, der nur eine Stunde gearbeitet hat, gibt er den ganzen großen Lohn. Sein letztes Wort ist: ‚weil ich gütig bin‘.«

Güte und Gerechtigkeit sind also Eigenschaften Gottes, auf die wir uns verlassen können. Darauf vertrauend heißt es im heutigen Eröffnungsvers:

»Das Heil des Volkes bin ich – so spricht der Herr.
In jeder Not, aus der sie zu mir rufen, will ich sie erhören.
«

Das wohl auch der Humor eine unbedingt göttliche Eigenschaft sein muss, war dem Künstler, der das obige Kirchenfenster gestaltet hat, offensichtlich klar. Wie wäre sonst im Kopf des Fensters der Trauben naschende Engel über den Arbeitern zu erklären?

Das Homepage-Team der st-jupp-Seite wünscht allen Lesern einen von Güte, Gerechtigkeit und Humor geprägten Sonntag und eine gute Woche!

Vorheriger ArtikelDer Mittagstisch in unserer KOT eröffnet wieder
Nächster ArtikelInfoveranstaltung zu Lösungsansätzen am Standort Herz Mariä