In diesem Jahr fällt der zweite Adventssonntag zusammen mit dem Fest des Hl. Nikolaus, der ja auch unser Pfarrpatron ist.
Nikolaus von Myra, geboren zwischen 270 und 286 in Patara, gestorben am 6. Dezember 326, 345, 351 oder 365 ist einer der bekanntesten Heiligen des gesamten Christentum. Sein Fest wird auf der ganzen Welt begangen und ist mit vielen Bräuchen verbunden.
Nikolaus wirkte als Bischof von Myra in der kleinasiatischen Region Lykien, damals Teil des römischen Reichs, mittlerweile der Türkei. Sein griechischer Name Nikólaos bedeutet „Sieg des Volkes“ und war bereits in vorchristlicher Zeit gebräuchlich. Darüber hinaus gibt es über das Leben des historischen Nikolaus nur wenige belegte Tatsachen, aber sein Wirken hat zu vielfältigen Legendenbildungen beigetragen, die im Laufe der Jahrhunderte dazu führten, dass er als einer der wichtigsten Heiligen angesehen wurde.
Die wohl bekannteste Legende betrifft das sogenannte Kornwunder: »Während einer großen Hungersnot erfuhr der Bischof von Myra, dass ein Schiff im Hafen vor Anker lag, das Getreide für den Kaiser in Byzanz geladen hatte. Er bat die Seeleute, einen Teil des Kornes auszuladen, um in der Not zu helfen. Sie wiesen zuerst die Bitte zurück, da das Korn genau abgewogen beim Kaiser abgeliefert werden müsse. Erst als Nikolaus ihnen versprach, dass sie für ihr Entgegenkommen keinen Schaden nehmen würden, stimmten sie zu. Als sie in der Hauptstadt ankamen, stellten sie verwundert fest, dass sich das Gewicht der Ladung trotz der entnommenen Menge nicht verändert hatte. Das in Myra entnommene Korn aber reichte volle zwei Jahre und darüber hinaus noch für die Aussaat.«
Auch die weiteren Legenden, allein Wikipedia führt 13 davon an, zeigen Nikolaus als einen Mann, der Trost und Hilfe gewährte. Damit passt er hervorragend zum Text der heutigen ersten Lesung aus dem Buch Jesaja. Der Prophet hatte damals in der Zeit der Not den Auftrag, zu trösten, dem Volk wieder Hoffnung zu geben. Gott ist treu, sein Wort gilt. Und er ist mächtig, die Schuld zu vergeben und das Verlorene zu retten:
Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott.
…
Seht, Gott der Herr, kommt mit Macht, er herrscht mit starkem Arm. Seht, er bringt seinen Siegespreis mit: Alle, die er gewonnen hat, gehen vor ihm her.
Wie ein Hirt führt er seine Herde zur Weide, er sammelt sie mit starker Hand. Die Lämmer trägt er auf dem Arm, die Mutterschafe führt er behutsam.
Lassen wir uns in diesen schwierigen Zeiten auch davon trösten!
Vor einigen Jahren wurde für den zweiten Advent mit unseren Krippenfiguren schon mal eine Szene in der Kirche dargestellt, die auf das Weihnachtsfest verweist. Das obige Bild zeigt die Begegnung zwischen Maria und Elisabeth: »Maria durch ein Dornwald ging, Kyrie eleison.«
Stellen wir dieses »Kyrie eleison«, das »Herr, erbarme dich«, über die kommenden Wochen.
In diesem Sinne wünscht Ihnen das Homepage-Team der st-jupp-Seite einen guten zweiten Adventssonntag und eine gesegnete Woche.