„Wie immer“ hatte das Sternsingervorbereitungsteam letzten Januar das Pfarrheim gebucht, damit „wie gewohnt“ die Aktion Dreikönigssingen am Samstag, den 02.01.2021 in Katernberg stattfinden kann. Wer hätte da gedacht, dass alles anders würde…
Mit viel Kopfzerbrechen, aber auch mit viel Phantasie traf sich die kleine Gruppe im Oktober und musste das über etliche Jahre gewachsene und immer weiter verbesserte Konzept … über den Haufen werfen. So viele Fragen waren offen. Unter anderem auch: würden überhaupt Kinder bei einer wie immer gearteten Aktion mitmachen wollen und dürfen?
Mutig starteten wir einfach einmal eine Anfrage per Brief bei den Kindern und Begleitern, die in den letzten zwei Jahren dabei waren. Und die Resonanz war überwältigend. 36 Menschen meldeten sich mit großer Selbstverständlichkeit und teilweise riesiger Begeisterung. Und so gelang es, eine ganz neue Idee umzusetzen – Sternsingen-to-go. Weil das Hygienekonzept immer enger wurde, mussten wir manchen Kindern und Erwachsenen sogar absagen und sie bitten, erst nächstes Jahr wieder mitzumachen. Denn eine Gruppe durfte ausschließlich aus zwei Haushalten bestehen und nicht größer als fünf Personen sein. Trotzdem bekamen wir fünf Gruppen zusammen, die sich auf dem Parkplatz hinter Rewe an unserem „Sternsingermobil“ einkleiden konnten. Schon im Vorfeld hatten sie sich mit Hilfe des immer wieder einfühlsamen und informativen Films mit Willi Weitzel über das diesjährige Beispielland, die Ukraine, informiert. Wer zufälligerweise am dritten Adventssonntag in der Kirche St. Joseph den Gottesdienst besuchte, hatte auch dort die Gelegenheit, etwas zu erfahren. Nun, gut gerüstet mit Krone, Mantel und Liedzettel, standen die kleinen Gruppen von morgens bis in den Nachmittag auf der Katernbergerstraße und sangen. Schon bevor man vom Parkplatz herunter war, hörte man das unverwechselbare „Stern über Bethlehem“ über das Einkaufsgetümmel und die Straßenbahn hinweg. Immer mit einer Sternlänge Abstand, selbstverständlich mit Mundschutz und bewaffnet mit einer innovativen Möglichkeit der Spendenannahme, hielten die drei Könige geweihte Segensaufkleber und Segenszettel bereit. Wie soll man Spenden entgegen nehmen, ohne dem anderen zu nahe zu kommen? Auch hier war wieder Kreativität gefragt. Wie leicht ein edles Stück Stoff doch einen einfachen Kescher in ein Kollektenkörbchen verwandeln kann!
Auch die Kindergärten, die Tagespflege Sonnenblume, das Louise-Schröder-Heim und der Handwerkerpark sollten nicht vergessen werden. Hier liegen die Segenszettel aus. Außerdem konnten sich die Bewohner des letzteren vom Fenster aus an den heiligen drei Königen im Innenhof erfreuen. „Wir kommen daher aus dem Morgenland…“
Doch bei der Planung blieb noch eine große und wichtige Frage offen. Wie gelingt es uns möglichst vielen Menschen, von dieser To-go-Aktion zu berichten? Und vor allem – wie können wir auch diejenigen spüren lassen, dass der Segen Gottes für sie gewiss ist, die nicht mehr so mobil oder krank sind? So entstand die Idee, einen Brief zu verfassen, in dem alles Wichtige erklärt wurde. Segensblätter und-zettel dazugepackt und ab in die Briefkästen. Klingt doch recht einfach, oder? Allerdings hätten wir das nicht geschafft, wenn sich nicht freiwillig und ohne Aufforderung Gemeindemitglieder bereit erklärt hätten, die weit über 800 Briefe zu packen und zu verteilen. Noch einmal herzlichen Dank dafür!
Und so kam es, dass die Kinder und Jugendlichen nicht nur die zufällige Aufmerksamkeit der Einkaufenden hatten, sondern auch bewusst und gezielt von so vielen besucht wurden. Sternsingen einmal umgekehrt. Die Menschen brachten Spenden und große Mengen Süßigkeiten – die seit Jahrzehnten bewährte Belohnung fürs Frieren – zu den Königen oder genauso auch an den offenen Tagen zur Kirche. Für die Könige, die erwachsenen Begleiter und uns, das Vorbereitungsteam, eine tolle Erfahrung!
Auch das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen und wird für die weltweite Sternsingeraktion einen schönen Beitrag leisten. So kamen in den Sammeldosen 3.627,47 € zusammen und auf das im Brief genannte Spendenkonto wurden bis heute insgesamt 6.363,71 € überwiesen. Da auch der Gemeinderat von St. Joseph über dieses Ergebnis hoch erfreut war, hat er sich entschlossen, aus seinem Budget weitere 700,- € für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen. Das ergibt einen Gesamtbetrag in Höhe von sage und schreibe 10.691,18 €. Wir sind überwältigt! – Und wir sagen allen Spenderinnen und Spendern von ganzem Herzen „Danke“ und „Vergelt’s Gott„.
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Hier können Sie sich einige Fotos von der Sternsingeraktion 2021 in Katernberg ansehen: