In den vergangenen Tagen waren in den Gemeinden unserer Pfarrei die Sternsinger unterwegs. Unter den kleinen Königinnen und Königen waren auch zahlreiche Kinder, die sich aktuell auf ihre heilige Erstkommunion vorbereiten. Und selbstverständlich standen die heiligen drei Könige auch im Fokus der letzten Sonntagsgottesdienste. Hier ein Bericht der Katecheten aus unserer Gemeinde St. Elisabeth:
“Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg!” und viele andere schöne Lieder haben auch dieses Jahr unsere Sternsinger von Haustür zu Haustür geführt. Drei Tage lang waren die Kinder aus St. Elisabeth auf den Straßen unserer Gemeinde unterwegs, um Spenden für Amazonien zu sammeln. Spenden für Kinder, welche die meisten von uns nie kennenlernen werden.
Aber wer sind die Sternsinger und wer sind die heiligen drei Könige?
Blicken wir doch zunächst auf die heiligen drei Könige. Wie Pastor Koopmann im Gottesdienst berichtete, handelt es sich eigentlich wie im Matthäusevangelium beschrieben um „mágoi“. Aber was bedeutet dies? Das griechische Wort „mágoi“ bedeutet so viel wie Sterndeuter oder Gelehrter. Nirgends wird erwähnt, dass es sich um Könige gehandelt haben sollte. Auch, dass es drei mit den Namen Caspar, Melchior und Balthasar waren, steht nirgends geschrieben. Die Gründe, warum es so ist, wie es heute ist, kann man nicht mehr genau ermitteln. Aber aus der christlichen Überlieferung waren es die drei Geschenke Gold, Weihrauch und Myrrhe. Es handelt sich um königliche Geschenke, die Jesus dargebracht wurden. Im Psalm 72,10 steht folgendes: „Die Könige von Tharsis werden Geschenke opfern; die Könige von Arabien und Saba werden Gaben darbringen … es werden ihn alle Könige der Erde anbeten, alle Völker ihm dienen.“
Vermutlich wandelte sich die Darstellung der Sterndeuter im Mittelalter auf Grund dieser alten Texte und der Geschenke zu der Darstellung als die heiligen drei Könige.
Und die Sternsinger?
Bereits im 16. Jahrhundert gab es in diversen Klöstern den Brauch des Sternsingens. Andernorts war es bestimmten Gilden erlaubt. Dieser Brauch setzt sich bis heute fort und mündete 1959 in die Gründung der heute bekannten Sternsingeraktion.
Jahr für Jahr sammeln die Kinder in den Gemeinden Geld für die nachhaltige Unterstützung zahlreicher Förderprojekte auf unserem Planeten.
Um unseren Pastor Koopmann erneut zu zitieren, “unsere Kinder wandeln Menschen”. Sie machen andere Menschen durch Ihr Tun und Handeln zu wichtigen Menschen, zu “Königinnen und Königen”.
In diesem Sinn können wir nur allen, die sich um das Fortbestehen dieses schönen Brauches kümmern, danken! Danke für die vielen Kilometer, die unsere Kinder gegangen sind und danke an alle, die den Kindern offenen Herzens die Türen geöffnet haben, sich dem Gesang erfreut haben und vielleicht sogar geholfen haben, jemanden zum König zu wandeln.