Pfarrbezirk Sankt Anno, die Jahre 1969 bis 1972

Alle, die sich im Jahre 1968 so aktiv eingesetzt hatten, und viele andere aus der Gemeinde trafen sich am 19. Januar in der Gaststätte Thomas zu einem gut gelungenen Karnevalsabend, der seitdem in jedem Jahr mit großem Erfolg wiederholt worden ist.

Alle Ereignisse, die in einer älteren Pfarrei oft schon zur gewohnten Routine gehören, wurden in dem neuen Pfarrbezirk zu besonderen Ereignissen. Am Fest Christi Himmelfahrt wurde in der Notkirche zum ersten Mal für 13 Kinder Erstkommunion gefeiert. Am Fronleichnamstag zog die zusammen mit der Pfarrei St. Nikolaus gestaltete Prozession zum Abschluss nach St. Anno. Viele Helfer hatten vor der Kirche einen Fronleichnamsaltar aufgebaut und den Kirchplatz festlich geschmückt.

Das erste Kinderfest feierte die Gemeinde am 21. September. Viele Geschäftsleute unterstützten durch Spenden dieses Fest, an dem 450 Kinder teilnahmen. Das jährliche Kinderfest, inzwischen erweitert zu einem Pfarrfest für Groß und Klein, ist zu einer festen Einrichtung im Pfarrbezirk St. Anno geworden.

Ein besonderes Ereignis des Jahres 1969 war der Besuch unseres Bischofs Dr. Franz Hengsbach. Beim Empfang vor der Kirche zeigte sich der Bischof überrascht über die Aktivität der Gemeinde und fand herzliche Worte des Dankes und der Ermunterung für die Arbeit in der Gemeinde. Im Spätherbst begannen die Bauarbeiten für einen neuen Kindergarten und ein Wohnhaus für den Seelsorger und die Familie des Küsters nach Entwürfen des Essener Architekten Mebes.

Das Jahr 1970

Am 16. Februar wurde als Bindeglied zum Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand der Mutterpfarre St. Nikolaus der Pfarrbezirksrat St. Anno gegründet. Er soll später durch den Pfarrgemeinderat abgelöst werden. Es war schon lange der Wunsch der Gemeinde, einen Versammlungsraum zu besitzen. Kaplan Schröder und dem Pfarrbezirksrat gelang es nach langem Bemühen, eine ausreichend große Baracke zu erwerben. An einem Samstag im April wurde sie von 25 Männern aus der Gemeinde aufgebaut. In mehreren Wochen gestaltete man das Innere aus zu einem gemütlichen Versammlungsraum. Etwa 120 Personen hatten in Ihr Platz. Als Name wählte man „Haus am Weg“; denn der Versammlungsraum liegt am Weg zur Kirche. Alle Veranstaltungen ernster und geselliger Art, die jetzt hier durchgeführt werden können, sollen eine Hilfe sein auf dem Weg zum Leben in einer christlichen Gemeinde. Ehrendechant Hubert Bollig segnete das „Haus am Weg“ ein. Jeden Sonntag nach der letzten hl. Messe ist es geöffnet zu einem geselligen Treffen von Jung und Alt.

Am 13. November veranstaltete der Pfarrbezirk zum ersten Mal einen Martinszug, an dem etwa 400 Kinder mit ihren Eltern teilnahmen. Seitdem wird jedes Jahr mit wachsender Teilnehmerzahl der St. Martinszug in St. Anno gehalten.

Das Jahr 1971

Im März wählte die Gemeinde St. Anno zum ersten Mal einen Pfarrgemeinderat, der sich von Anfang an mit ganzer Kraft für die Gemeinde einsetzte. Er beschloss und gestaltete z. B. alle Veranstaltungen der Gemeinde: Pfarrfest, Pfarrausflug. Kinderfest, St. Martinszug. Alten- und Krankentag, usw.

Im April erwarb die Gemeinde eine Marienstatue aus Bronze: „Mutter Gottes mit Kind“. Sie wurde hinten in der Kirche aufgestellt. Am 1. Mai wurde sie von Kaplan Schröder gesegnet. Ehrendechant Bollig hielt als Ehrengast eine kurze Ansprache.

Der Arbeitskreis Bildung und Geselligkeit im Pfarrgemeinderat veranstaltete in den Sommerferien „Ferienspiele“, zweimal in der Woche Ganztagesausflüge per Bus für Kinder, die in den Ferien nicht verreisen können. Diese Ferienspiele sollen in Zukunft jedes Jahr durchgeführt werden, wobei sich besonders Herr Wollenberg durch seinen unermüdlichen Einsatz verdient machte.

A

nfang Juli wurde das Haus für Seelsorger und Küster fertiggestellt. Am 6. Juli konnte Kaplan Schröder mit seinen Eltern, am 9. Juli Familie Krieg einziehen. Seit dem 1. April wurde Herr Krieg, bisher ehrenamtlich als Küster tätig, jetzt hauptamtlich angestellt als Küster, Pfarramtshelfer und Hausmeister.

Am 9

. August wurde der neue Kindergarten eröffnet für drei Gruppen mit insgesamt 85 Kindern. Viele Arbeiten an den Außenanlagen waren in Eigenleistung von Gemeindemitgliedern ausgeführt worden. Die Leitung des Kindergartens übernahm Frl. Schweinsberg, die sich in den folgenden Jahren durch intensive Arbeit mit den Kindern und Eltern verdient machte. 

Im November 1972 verließ Rektor Schröder den Pfarrbezirk St. Anno. Für einige Monate halfen Geistliche der Mutterpfarrei St. Nikolaus und aus dem Dekanat Essen-Stoppenberg aus, damit die wichtigsten Gottesdienste gehalten werden konnten. Pfarrer Schmitz kümmerte sich um die seelsorglichen Belange und einige Damen und Herren des Pfarrgemeinderates brachten es fertig, in der recht langen Periode ohne ständigen Seelsorger das Gemeindeleben lebendig zu erhalten.

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