Samstag, 23. November 2024
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Pfarrbezirk Sankt Anno, die Jahre 1988 bis 1990

(Quelle: Festschrift zum 25jährigen Bestehen des Pfarrbezirks St. Anno)

Das Jahr 1988

Da eine Unfallgefahr vom PVC-Belag im Pfarrsaal ausging, wurde eine Erneuerung der gesamten Fläche erwogen. Zugleich stellte sich die Frage, ob wir nicht für größere und zahlreichere Aktivitäten mehr Räume benötigen.

Der Kirchenvorstand und der Pfarrgemeinderat überlegten und beschlossen gemeinsam mit den Verantwortlichen des Bistums, bei der Renovierung des Bodens auch zwei neue Räume anzubauen.

Der Karneval war die letzte Großveranstaltung auf dem alten Fußboden. Am Montag, dem 26. Februar, wurde der Saal leergeräumt, am Freitag/Samstag der alte Boden in großartiger Mithilfe der Gemeinde herausgerissen.

Dabei klärte sich auch die Streitfrage, ob unter dem Holzboden gewachsener Stein, Granulat oder Beton liegt, oder ob dort sogar eine Quelle entspringt. Es stellte sich heraus: Ein Betonfundament bester Qualität ist beim Aufbau der Notkirche gelegt worden. Auf diesem Untergrund konnten die notwendigen Arbeiten durchgeführt werden.

der Pfarrsaal mit neuem Fußboden nach der Renovierung

Die Elektro-Heizungen wurden entfernt und eine Warmwasserheizung an den Heizkessel im Keller angeschlossen. Zwei Gruppenräume und eine Abstellkammer wurden neu geschaffen. Die Bauabteilung des Bistums bestand darauf, dass ein Parkett-Fußboden gelegt wird. Zugleich erneuerten freiwillige Helfer in Eigenarbeit die Küche und den Thekenbereich.

der neue Taufstein

Die Frauengemeinschaft schenkte unserer Gemeinde einen neuen Taufstein. Herr Johannes Bludau, ein Sohn unserer Mutterpfarrei, schuf ihn. Der Deckel des Taufsteines ist ein abgeflachtes Modell unserer Kirche. Die Gussarbeiten übernahm eine Bochumer Gießerei und schenkte sie uns. Vor dem Grundstein unserer Kirche steht der neue Taufstein.

Das erinnert uns daran, dass „niemand einen anderen Grund legen kann, als den, der gelegt ist: Jesus Christus“. In der Osternacht wurde bei der Weihe des Taufwassers der Taufstein geweiht und sogleich ein Kind getauft.

Die Fronleichnamsprozession am 29. Mai wurde zum ersten Mal anders gestaltet. Bisher gingen die Mitglieder unserer Gemeinde einzeln zur St.-Nikolaus-Kirche und zogen von dort aus mit der Prozession. In diesem Jahr war das Ziel der Prozession das Bischöfliche Schulzentrum. Unsere Gemeinde begleite mit etwa 190 Personen von unserer Kirche aus das Allerheiligste unter dem Baldachin zum Schulzentrum. Es war ein imposanter Anblick, als „Im Mühlenbruch“ die beiden Prozessionsgemeinden aufeinander zu gingen und dann miteinander das Opfer Christi feierten. Nach der heiligen Messe zogen beide Gemeinden nach St. Nikolaus zum feierlichen Schlusssegen

Nachdem in körperlichen, geistigen und auch finanziellen Kraftakten der Umbau des Pfarrsaales geschafft war, segneten wir am Pfarrfestsonntag, dem 26. Juni, den renovierten Saal und die neuen Räume.

Das Dekanatssingen der Kirchenchöre wurde am 9.Oktober im Bischöflichen Schulzentrum von unserem Chor organisiert. Nach dem Konzert trafen sich alle Sänger und Interessierte zu einem Umtrunk im Saal.

Zu Weihnachten konnten wir eine neue Lautsprecheranlage in unserer Kirche in Betrieb nehmen.

Das Jahr 1989

Zu einem Podiumsgespräch hatte der Männerkreis am Montag, dem 16. Januar, die Gemeinde und alle Interessierten eingeladen. Das Thema war der geplante Ausbau der A52. Politiker aller im Rat der Stadt vertretenen Parteien bildeten das Podium. Der Saal war dicht besetzt und die Argumente wurden sehr kontrovers vorgetragen.

Ein großer Teil der Tische und Stühle im Pfarrsaal hatte mehr als 20 Jahre ihren Dienst getan. Nun wurden sie durch neue ersetzt. So können wir nun auf dem festlichen Parkett auch bequem auf neuen Stühlen sitzen.

Zugleich ließen wir für den rechten Nebenraum einen Einbauschrank anfertigen, damit alle Gruppen und Vereine einen Platz haben, wo sie Unterlagen lagern können.

Auf Beschluss des Pfarrgemeinderates führten wir die Pfarrprozession am Sonntag, dem 21. Juni, von unserer Kirche zur Esternhovede. Dort feierten wir mit St. Nikolaus die heilige Messe und zogen dann zurück zu unserer Kirche, wo wir den feierlichen Schlusssegen empfingen.

Am Pfarrfest, dem 20. August, feierte Father Henry Chinkanda aus Malawi mit uns die hl. Messe und erzählte von seinem Bistum. Er ist Rektor des Seminars, das über 170 junge Männer in Philosophie und Theologie ausbildet und auf das Priesteramt vorbereitet. Die Kollekte und Spenden aus St. Anno und anderen Pfarreien ermöglichten ihm den Kauf eines Jeeps, den er bei der Seelsorge in Afrika zur Überwindung der großen Entfernungen benötigt.

Am Sonntag, dem 10. September, war die ganze Gemeinde aufgerufen zu einer Pfarrwallfahrt nach Kevelaer. Insgesamt nahmen etwa 65 Personen an der Wallfahrt teil. Um 10 Uhr feierten wir das Pontifikalamt mit Bischof Simonis. Die Kirche war brechend voll. Es wurden das lateinische Ordinarium und deutsche Lieder gesungen. Der Kommentar eines Teilnehmers: „Das war mal wieder eine richtig schöne Messfeier.“

Am Sonntag, dem 22. Oktober, wurde ein neuer Pfarrgemeinderat gewählt.

Im November gründeten zwei Mütter die erste „Krabbel-Gruppe“. Diese Mutter-Kind-Gruppe stieß auf so reges Interesse, dass bald danach die zweite ins Leben gerufen wurde. Mittwochs und freitags treffen sich diese Gruppen regelmäßig im Pfarrsaal.

Am Sonntag, dem 10. Dezember, führte unser Kirchenchor als Adventskonzert eine Bachkantate auf. Das Konzert war sehr gut. Leider besuchten zu wenige Menschen dieses Konzert.

Ende September kündigte die Leiterin unseres Kindergartens, Frau Arnsmann, zum Ende des Jahres. Durch die intensive Suche unseres Dechanten konnte schnell eine neue Leiterin gefunden werden.

Frau Renate Völkel übernahm zum 1. Januar 1990 dieses Amt. Welch ein Glücksgriff  –  die Arbeit des Kindergartens wurde intensiviert. Er wird jetzt eher wieder als Teil unserer Gemeinde gesehen, während er früher mehr am Rande stand.

Das Jahr 1990

Am Sonntag, dem 6. Mai, nahm der Familienkreis mit etwa 45 Personen an der Bistumswallwahrt zum Annaberg in Haltern teil.

52 jungen Menschen spendete Herr Weihbischof Wolfgang Große am Mittwoch, dem 6. Juni, das Sakrament der Firmung. Von rund 90 eingeladenen Kandidaten hatten sich 52 angemeldet.

Da in diesem Jahr St. Nikolaus die Pfarrprozession durch das Hangetal durchführte, überlegte und beschloss unser Pfarrgemeinderat, eine eigene Prozession am Sonntag, dem 10. Juni, in unserem Pfarrbezirk durchzuführen. Wir zogen von unserer Kirche zum Löskenweg. Auf dem Spielplatz am Löskenweg feierten wir den Wortgottesdienst der Hl. Messe. Nach den Fürbitten und dem Segen über unsere Gemeinde zogen wir zur Kirche zurück. Dort feierten wir den eucharistischen Teil der Hl. Messe und empfingen den feierlichen Schlusssegen.

Etwa 180 Personen haben teilgenommen. Alle waren voll des Lobes und fragten. ob wir die Prozession nicht jedes Jahr in unserem Bezirk halten könnten. Im Anschluss an die Prozession gab es einen Umtrunk und ein gemeinsames Mittagessen.

Am 24. Juni feierte unser Bischof Dr. Franz Kardinal Hengsbach in unserer Kirche mit den Abiturienten des Bischöflichen Gymnasium die heilige Messe. Es war es das letzte Mal, dass er unsere Gemeinde besuchte. Genau ein Jahr später starb er.

Auf Wunsch der Frauengemeinschaft wurde eine neue Kaffee-Maschine gekauft. Sie machte uns zunächst nur Probleme, bis sich nach einem dreiviertel Jahr herausstellte, dass sie mit einem defekten Chip geliefert worden war.

Am 2. Dezember gestalteten der Chor und der Singekreis das Adventssingen für unsere Gemeinde.

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