Gemeindekirche Heilige Schutzengel
Die Kirche in Essen-Frillendorf
Abseits der Ernestinenstraße liegt die Schutzengelkirche, ein eindrucksvoller, rundlicher Kirchenbau aus rotbraunem Backstein/Ziegelstein, dem man auf den ersten Blick nicht die katholische Kirche ansieht. Entworfen wurde die Kirche von Prof. Edmund Körner, dem Essener Architekten und Erbauer der alten Synagoge in der Essener Innenstadt. Schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite entstand im Zusammenhang mit der Frillendorfer Kirche 1925 auch der nahegelegene Wasserturm in ähnlichem expressionistischem Baustil, bei dem Körner als Berater gedient haben soll. Die Kirche Heilige Schutzengel ist in die Denkmalliste der Stadt Essen eingetragen (Baudenkmal 65-155 06.82, Eintrag-Datum 10.11.1988)
Öffnungszeiten der Kirche
Außerhalb der Gottesdienstzeiten ist die Kirche jeweils am 1. Sonntag im Monat von 10:30 Uhr bis 12:00 Uhr geöffnet. Sie sind herzlich eingeladen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Wenn Sie eine Kirchenführung wünschen, nehmen Sie bitte Kontakt auf mit:
Pfarrbüro Heilige Cosmas und Damian
Joseph-Schüller-Platz 5
45327 Essen-Katernberg
📞 (0201) 4 36 46-10
✉ E-Mail senden
oder
Jörg Pohlig
📞 (0201) 28 78 73
oder
Evelyn und Peter Valerius
📞 (0201) – 29 32 63
✉ E-Mail senden
Geschichte der Kirche in Frillendorf
Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert begann die Einwohnerzahl Frillendorfs stark zu wachsen, parallel dazu verlief eine sehr rege Bautätigkeit im Stadtteil.
Schon im Frühjahr 1902 gründete man einen Kirchbauverein, doch bis zur Grundsteinlegung der Kirche am 7. Oktober 1923 dauerte es zwei Jahrzehnte.
Architektur Backsteinexpressionismus
außen - Zacken, Kanten, Zierverbund
Der Kirchenbau ist mit dunkelrotem Backstein gebaut, einem Baumaterial das häufig im Ruhrgebiet anzutreffen ist.
Die expressionistische Architektur ist geprägt von rauen, kantigen, oft auch spitzen Elementen. Der Baustoff Backstein wird bewusst als Gestaltungselement eingesetzt und in die Architektur einbezogen.
innen - runde Formen, dezente Farbe
Von außen wirkt die Kirche trutzig, fest und stark, aber nicht sonderlich einladend. Wer dann aber den Kirchenraum betritt, wird von einer eigentümlich anheimelnden Atmosphäre eingefangen. Der ovale etwa 30 m lange und 23 m breite Raum wird von einer 15 m hohen Kuppel überspannt, die auf 8 Pfeilerpaaren ruht.
Der Kirchenraum
Altarraum
Der Altar ist in der katholischen Kirche der zentrale Ort der Eucharistiefeier.
Der erste Blick des Besuchers der Kirche fällt auf das Kreuz, das über dem Altar hängt und von den beiden Hauptwerkprospekten der Orgel eingerahmt wird.
Der Priestersitz, von dem aus der Priester als Vorsteher der Gemeinde den Gottesdienst leitet und der Ambo, von dem aus das Wort Gottes verkündet wird, sind wesentliche Orte des Altarraumes.
Das Tabernakel, das normalerweise ebenfalls zum Altarraum gehört, ist in der Schutzengelkirche in einer Seitenkapelle untergebracht.
Orgel
Die Orgel im Altarraum ertönt mit 1308 Pfeifen verteilt auf 26 Register.
Auf der Orgelempore über dem Eingang sind die Prospektpfeifen der alten Orgel zu sehen, die aus Gründen des Denkmalschutzes stehen blieben.
Kreuzweg
An den Stützpfeilern der Kirche befinden sich die Kreuzwegstationen. Die Kreuzwegstationen sind Teil des Baudenkmals.
Apostelleuchter, Drachenfenster, Weihwasser
Apostelleuchter
Die 12 Apostelkerzen an den Stützpfeilern werden in der Regel nur an den Hochfesten des Kirchenjahres entzündet.
Drachenfenster
Die mittleren Kapellen werden von bunten schmalen Fenstern eingerahmt, die versteckt hinter den Stützpfeilern liegen.
Die kleinen Becken, die sich an den Kirchentüren befinden, enthalten geweihtes Wasser.
Die Seitenkapellen
Der Kirchenraum ist von einem Kranz halbrunder Kapellen eingerahmt, die ursprünglich mit Seitenaltären ausgestatt waren.
Tabernakelkapelle
Die linke vordere Seitenkapelle ist die Tabernakelkapelle. Das Tabernakel stand ursprünglich im Altarraum und wurde 2000 in die Seitenkapelle umgesetzt, als man Platz für die Orgel benötigte.
In der Erstausstattung der Kirche befand sich in dieser Seitenkapelle der „Herz-Jesu-Altar“, die Fenster der Tabernakelkapelle waren immer der Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu gewidmet.
Taufkapelle
Die rechte vordere Seitenkapelle ist die Taufkapelle.
In der Erstausstattung der Kirche befand sich in dieser Seitenkapelle der „Marien-Altar“. Die Fenster dieser Seitenkapelle veranschaulichen Anrufungen aus der Lauretanischen Litanei und entstanden Mitte der 1950er Jahre.
Der Bildteppich, eine Dauerleihgabe des Kardinal-Hengstbach-Hauses wurde der Gemeinde zum Schutzengelfest am 2. Oktober 2007 feierlich übergeben.
Marienkapelle
In der linken mittleren Kapelle steht eingerahmt von bunten Fenstern die Strahlenkranzmadonna, eine große hölzerne Marienstatue.
In der Erstausstattung der Kirche befand sich in dieser Seitenkapelle der „Josef-Altar“.
In der Weihnachtszeit ist in dieser Kapelle die Krippe aufgebaut. Die sechs Meter breite Krippenlandschaft füllt die ganze Seitenkapelle.
Werktagskapelle
Die rechte mittlere Kapelle dient als Werktagskapelle.
Zwischen den bunten Fenstern hängt ein Bild des Hl. Josef, eine Kupfertreibarbeit.
Die Fenster zeigen Darstellungen der Heiligen Theodor (links) und Georg (rechts).
Die „Herz Jesu Ikone“ und die „Ikone der Gottesmutter vom unverbrennbaren Dornbusch“ haben ihren Platz in dieser Kapelle.
Beichtkapellen
In den hinteren Seitenkapellen befinden sich die Beichtstühle, die nach einem Entwurf von Prof. Edmund Körner gearbeitet wurden.
Nische mit dem Gnadenbild "Immerwährende Hilfe"
An die rechte Beichtkapelle schließt sich die Nische an, in der sich ein Bild (Ikone) der „immerwährenden Hilfe“ befindet.
Gedächtniskapelle
Neben dem Kircheneingang befindet sich an der linken Seite eine kleine runde Kapelle, die ursprüngliche Taufkapelle (bis 1968?) ist heute eine Gedächtniskapelle für die Verstorbenen und beherbergt eine Darstellung der Schmerzensmutter, ein Buch in dem die Namen aller Verstorbenen der Frillendorfer Gemeinde eingetragen sind und Bilder der verstorbenen Pfarrer der ehemaligen Pfarrei Heilige Schutzengel (1920-2008)
Nebenräume
Die Sakristei, auch Paramentenraum, dient als Vorbereitungsraum für den Gottesdienst und befindet sich in der Schutzengelkirche neben dem Altarraum.
Die ursprüngliche Sakristei (Paramentenraum) im Kirchenvorraum wird heute als Versammlungsraum (Gertrudzimmer) genutzt.
Glocken
Als 1924 der erste Gottesdienst in der Schutzengelkirche gefeiert wurde, war der Glockenturm noch unvollendet. Es gab zwei Glocken, die mit einem kleinen Holzdach gegen Regen geschützt waren.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Glockenturm nach den Originalplänen vollendet und erhielt am 21. Dezember 1958 fünf neue Glocken.
Allgemeiner Hinweis zu Textquellen
Viele Textstellen sind der Kirchenbeschreibung Wilhelm Wietkamps von 2000 entnommen, der damals Pfarrer an der Kirche Heilige Schutzengel war. Pfarrer Wietkamp recherchierte die “verstreuten Daten” und sammelte mit wachsendem Interesse viele Veröffentlichungen zur Architektur der Schutzengelkirche. Seine zusammengetragenen Daten sind bis heute die maßgebliche Grundlage der hier veröffentlichten Kirchenbeschreibung.