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Schutzengelkirche (Werktagskapelle - Ikone der Gottesmutter vom unverbrennbaren Dornbusch)

Die Ikone „Die Gottesmutter vom unverbrennbaren Dornbusch“ an der rechten Kapellenseite wurde von Heide Staudinger (Essen) geschrieben und 2004 der Gemeinde übergeben.

Dieses Bild ist eine Ikone, das Original befindet sich im St. Dionysios-Kloster auf dem Berg Athos.
Ikonen (von griechisch: eikon = Bild) sind vor allem gemalte – aber auch als Relief in Holz, Emaille, Bronze, Messing, Silber oder gar Gold ausgeführte – Bilder.
Sie stellen Christus oder Heilige dar.
Ikonen gibt es in allen orthodoxen (ostkirchlichen) Riten. Die Motive und die Maltechniken sind fest vorgegeben.
Ikonen werden immer wieder abgemalt = „abgeschrieben“ – und so vervielfacht. Das Anfertigen der Ikonen gilt als Gottesdienst.

Ikone „Die Gottesmutter vom unverbrennbaren Dornbusch“, Heide Staudinger, Essen 2004
(Kirche Heilige Schutzengel, Foto: E.Valerius)

Die Ikone "Gottesmutter vom unverbrennbaren Dornbusch"

Malanweisung im Musterbuch der byzantinischen Malkunst:
Moses löst seine Fußbedeckung ab. Um ihn sind Schafe und vor ihm ein brennender Dornbusch, und in demselben ist auf der Höhe die heilige Jungfrau mit dem Kinde. An ihrer Seite ist ein Engel, der auf Moses schaut. Auf der anderen Seite des Gesträuchs steht wieder Moses und hält die eine Hand ausgestreckt und mit der anderen trägt er den Stab.

Die Dornbusch-Ikone entspricht den erzählenden und gleichzeitigen Darstellungen, die mehrere Szenen auf der gleichen Ikone wiedergeben, wie es die byzantinischen Maler mit Vorliebe tun.

Der jugendliche Mose wird darum zweimal abgebildet, einmal die Schuhriemen lösend, sodann freudig erschrocken mit erhobener Hand vor der wunderbaren Marienerscheinung im Feuerbusch.
Da im Buch Exodus nirgends von einer Marienerscheinung die Rede ist, stellt sich die Frage nach den Quellen. Schon früh haben die ostkirchlichen Väter die Gotteserscheinung in der Sinaiwüste und das Wunder vom unversehrten Dornbusch allegorisch und typologisch mit der unversehrten Jungfräulichkeit der Maria in Verbindung gebracht. So spricht der berühmte syrische Mönch und Theologe Ephraem (306 – 377) von der Gottesmutter, „die Gott einst dem Moses auf dem Berg Horeb unter dem Bilde des Dornbusches im Voraus gezeigt hat“.
Das lodernde, aber nicht versengende Feuer wird als reinigendes Feuer des Heiligen Geistes gedeutet.
Bedeutungsvoll ist auch die Inschrift im Kreuznimbus – der Seiende, was dem Gottesnamen JAHWE entspricht, welcher im brennenden Dornbusch geoffenbart wurde. Jesus Christus, geboren aus Maria, der Jungfrau, ist der aus dem ewigen Sein stammende – der, welcher alles Sein umfasst, begibt sich in die endlichen Dimensionen irdischen Seins, um beides miteinander zu verbinden. Was nun die Geburt Christi betrifft, so formuliert die Lateinische Kirche das Geheimnis wie folgt: Maria bleibt Jungfrau vor, während und nach der Geburt.
Die Darstellung der „Gottesmutter vom unverbrennbaren Dornbusch“ ist letztlich ein Versuch, den frühchristlichen Glaubenssatz von der Jungfrauengeburt zu veranschaulichen. Auf bildhafte Art drückt sie das Geheimnis der Menschwerdung Gottes in Jesus von Nazareth durch die Jungfrau Maria aus, ohne dieses erklären zu wollen.
(Textquelle nicht bekannt)

Ikonenschreiberin Heide Staudinger, Essen 2004

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