Gedanken zum Neunundzwanzigsten Sonntag im Jahreskreis

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Im Evangelium des heutigen Sonntags geht es um ein bekanntes Gespräch zwischen Jesus und den Pharisäern.

Pastor Norbert Scheuren schreibt uns dazu:

»Heute soll es um wichtige Fragen gehen: „Was steht Gott zu?“ und „Was soll ich ihm geben?“ Man hat Jesus wegen dieses Evangeliums einen Realisten genannt, weil er Lebensfragen nicht theoretisch diskutiert. Im heutigen Evangelium wird die Frage gestellt, ob es erlaubt ist, dem Kaiser Steuern zu zahlen. Jesus scheint kein Problem damit zu haben. Die Leute, die zu ihm kommen, tragen die Steuermünzen des Kaisers in der Rocktasche, sie handeln und machen Geschäfte und, so darf man annehmen, Gewinne mit dem Geld des Kaisers. Worüber also beschwert man sich, wenn der Kaiser Mautgebühren erhebt oder Zolleinnahmen und Steuerzahlungen von seinen Untertanen fordert? Auf der Prägemünze des Kaisers ist das Bild des Kaisers eingraviert, also gehören ihm die Denare in Silber, die aus seiner Münzprägung stammen. Dies wäre auch alles kein Problem, wenn man Gott nicht mit den Fragen nach Geld, Verwaltung und Parteizugehörigkeit und Machtstrukturen verwechseln würde. Denn die wahre Frage stellen weder die Pharisäer noch die Sadduzäer. Viel wichtiger als die Frage, ob man Steuern zahlen muss, ist ihm, Gott zu geben, was Gott zukommt, was von Gott ist. Ist nicht eigentlich alles von Gott: unser ganzes Leben, unsere Erde, unsere Zukunft? Als Christen sollen wir Gott die Ehre geben. Das sieht wohl jeder von uns ein. Und doch stellt sich angesichts eines hektischen Alltags die Frage: Was bedeutet das praktisch? Wie gebe ich Gott die Ehre? In meiner Arbeit? Im Umgang mit den Kindern? In schwierigen Situationen? Im Alltag bleibt uns da außer einem Seufzer oder einem Stoßgebet oft nicht viel. Sonntags dagegen können wir uns dafür mehr Zeit nehmen.

Müsste es nicht ebenso in unserem Alltag kleine, aber wirksame Zeiten geben, in denen wir Gott erlauben, für uns Gott zu sein? Zeiten, in denen wir Gott erlauben, uns zu uns selbst zu führen; Zeiten, in denen wir unser Herz zu Gott erheben, in denen wir uns vergewissern: Es geht zuerst um Gott. Er soll ankommen dürfen – in meiner Arbeit, in meiner Familie, in dem Stückchen Welt, für das ich verantwortlich bin. Guter Gott, sei willkommen! Sei willkommen hier in meiner kleinen Welt! Doch diese Frage ist es, die Jesus wirklich beantwortet: Was ist mit dem menschlichen Herzen? In das menschliche Herz hat Gott sein Bild eingeprägt; nun ist die Frage: Wem gehören wir?«

Der Eröffnungsvers des heutigen Sonntags lautet übrigens:

Ich rufe dich an, denn du, Gott, erhörst mich.
Wende dein Ohr mir zu, vernimm meine Rede!
Behüte mich wie den Augapfel, den Stern des Auges,
birg mich im Schatten deiner Flügel.

Stellen wir das als Leitwort über diese Woche, die uns mit steigenden Infektionszahlen verunsichert. Das Homepage-Team der st-jupp-Seite wünscht allen Lesern einen Sonntag voller Zuversicht!

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