Gedanken zum Dreiunddreißigsten Sonntag im Jahreskreis

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Das heutige Evangelium lautet (in der Kurzfassung):

In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis. Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der auf Reisen ging. Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Nach langer Zeit kehrte der Herr zurück und hielt Abrechnung mit ihnen. Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!

Unser Diakon Achim Vogt schreibt uns dazu:

»In der vergangenen Woche habe ich wie so oft einigen älteren und kranken Menschen in unserer Pfarrei die Heilige Kommunion gebracht. Wir haben gemeinsam gebetet, das Evangelium gelesen und darüber gesprochen.

Eine Frau hat mich dabei sehr bewegt. Ihre Krankheit ist für sie nicht nur eine Zeit der Schwäche und Schmerzen. Ihre Krankheit erfährt sie als Krise, in der sie über ihr bisheriges Leben nachdenkt, eine Zeit der Rechenschaft. Wie habe ich mein bisheriges Leben verwaltet? Kann ich es verantworten?

In dem Gleichnis des heutigen Evangeliums ist von einem treuen Verwalter die Rede, der es ebenso macht. Er hat die Möglichkeiten seines Lebens, die er von Gott geschenkt bekommt, nicht brachliegen lassen. Er hat seine Talente genutzt und am Ende darf er teilhaben an der Freude des Herrn.

Nicht nur für Kranke, sondern für alle, die die gegenwärtige Zeit in vielerlei Hinsicht als Krise erfahren, können aktuelle Fragen vielleicht heißen: Was bleibt mir als Schatz, als Reichtum meines Lebens gerade dann, wenn die Lebensmöglichkeiten eingeschränkt sind? Was bleibt mir an Liebe, an Hoffnung, an Vertrauen und Geborgenheit? Was bleibt mir an Beziehungen und Nähe zu anderen Menschen? Und was bleibt mir an Trost im Glauben und an Halt bei Gott?

Gebe Gott, dass wir gute Antworten finden auf die Fragen in den Krisen unseres Lebens. Gebe Gott, dass auch wir am Ende hören dürfen: „Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!“«

Die Langfassung dieses bekannten Gleichnisses geht noch weiter und berichtet von dem Knecht, der das an ihn übergebene Talent vernachlässigt. Wie so viele andere Gleichnisse hat auch dieses verschiedene Künstler angeregt, den Text bildlich wiederzugeben. Das obige Bild zeigt ein Beispiel aus dem Jahr 1958 von Emil Wachter, einem Künstler, der in seinem langen Leben viele bedeutende Kirchenfenster geschaffen hat.

Das Homepage-Team der st-jupp-Seite wünscht allen Lesern einen Sonntag, der trotz aller Einschränkungen auch Freude bereithält, und eine Woche, in der wir unsere Talente nutzen!

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