Die Nikolauskirche im Wandel der Zeit
Alles fließt ...
Restaurierungen
Die Lage im Bergbaugebiet fordert ihren Tribut
Die aufkommende Bergbauindustrie Ende des 19. Jahrhunderts, die zu einem rapiden Anwachsen der Bevölkerungszahl führte, war zum Einen wesentliche Ursache für den Bau der neuen, größeren Pfarrkirche in Stoppenberg. Zum Anderen ist der Bergbau ein Problem für das Kirchengebäude. Bereits bei der Entscheidung für den Standort der neuen Nikolauskirche wurde auf die Gefahren möglicher Bergschäden hingewiesen.
Nur knapp 30 Jahre nach der Weihe wird eine erste große Renovierung nötig – das ursprüngliche Deckengewölbe hat keinen sicheren Halt auf dem „unruhigen“ Untergrund, Risse zeigen sich in den Mauern.
In den 70er Jahren wird ein erneutes Eingreifen notwendig. Im Ruhrwort vom 15. Juli 1978 ist zu lesen: „Wieder zeigten sich Risse, breitere, längere … Mauerwerk bröckelte ab … Die Kirchenbänke hatten sich völlig verzogen … der Fußboden war im Niveau abgefallen … Der Altar „hing schief“ … Bald glich St. Nikolaus einem Haus, das ein Erdbeben überstanden zu haben schien. Die Kirche drohte, in vier Teile zu zerfallen“. Die Kirche benötigte ein neues Fundament. Ende 1973 wird St. Nikolaus für zwei Jahre in eine Baustelle verwandelt. An Weihnachten 1975 konnte die frisch restaurierte Kirche wieder eröffnet werden. Obwohl schon lange keine Kohle mehr unter der Kirche abgebaut wird, kommt die Erde nicht zur Ruhe: „Es rumort unter Essens einziger Jugendstil- Kirche“ (Welt am Sonntag 31. März 1985).
Die bewegte Geschichte der Nikolauskirche in Stichpunkten
1. Juli 1906: Grundsteinlegung 17. Oktober 1907: Kirchweihe 1937/38: 1. große Restaurierung
- die Rabitzdecke wird gegen eine tragende Holzdecke ausgetauscht
- Neugestaltung des vorderen Gewölbeteil der Apsis (2. Gestaltung)
Irgendwann wird die Kirche von Innen komplett weiß gestrichten Januar 1974 bis Dezember 1975: 2. große Restaurierung
- Verstärkung des Fundamentes, neue Bodenplatte
- Neue Fenster und Lampen
- Erweiterung des Altarraum um 3 Meter
- Wiederherstellung der ursprünglichen Jugendstilornamentik
- Die ehemalige Kommunionbank wird zur Brüstung auf der Orgelempore
- Neugestaltung des vorderen Gewölbeteils der Apsis (3. Gestaltung)
- Wiedereröffnung Weihnachten 1975
1988: Sandstrahlreinigung der Außenfassade
1991: Die Nikolauskirche wird unter Denkmalschutz gestellt.