Samstag, 21. Dezember 2024
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Kolping St. Elisabeth

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Jürgen Heinemann
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Am 14. Dezember 1949 fand im damaligen Lokal Loeven eine Versammlung junger Männer mit dem Ziel der Gründung einer Kolpingsfamilie statt. Die Initiative ging von zwei Bäckergesellen aus, die auf Anraten ihres Meisters Mitglieder in der Kolpingsfamilie Essen-Katernberg geworden waren. Tatkräftig unterstützt wurden sie durch Gerd Vervoorts, Senior der Kolpingsfamilie Essen-Holsterhausen, der damals nach Essen-Schonnebeck gezogen war.

Die Resonanz in dieser Versammlung war sehr gut, und man beschloss die Gründung einer Kolpingsfamilie Essen-Schonnebeck.

Pfarrer Rothäuser, dem man das Amt des Präses antrug, war von der Idee durchaus ange-tan und unterstützte die junge Gemeinschaft. Bereits im Januar, also vor der offiziellen Gründung, hatte die Kolpingsfamilie schon 45 Mitglieder. Die offizielle Gründung erfolgte am 30. April 1950.

Die monatliche Gemeinschaftsmesse und das regelmäßige Religionsgespräch war zur damaligen Zeit „Pflicht“. Ansonsten wurden in den wöchentlichen Versammlungen vorwiegend politische oder berufsbildende Themen behandelt.

Auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz. Die Aufführungen der Laienspielschar waren immer sehr begehrt, und es war schwierig, hierfür Karten zu bekommen. Auch die Karnevalsveran-staltungen, die traditionell am Rosenmontag stattfanden, waren immer gut besucht.

Es gab aber weitere Aktivitäten. Noch heute schmückt die Kolpingsfamilie einen Teil des Prozessionsweges zu Fronleichnam mit Fahnen, die in den ersten Jahren von Kolpingbrüdern genäht wurden. Auch die ersten Fahnenstangen, die dazu gehörten, wurden in den Werkräumen des damals neuen Jugendheims von Hand gehobelt. Über viele Jahre baute die Kolpingsfamilie den Segensaltar an der Ecke Langemarck-/Bonifaciusstraße auf.

Andere Aktionen dienten zur Unterstützung der sogenannten Dritten Welt (Ostpakistan-Hilfe, Teresina).

Seit April 1973 können auch Frauen Mitglieder unserer Kolpingsfamilie werden. Vieles ist ohne sie nicht mehr denkbar.

Einen hohen Stellenwert hat immer die Familie eingenommen. So hat die Kolpingsfamilie in früheren Jahren mehrfach Ausflüge unternommen, die speziell auf Familien mit kleineren Kindern abgestimmt waren. Der eine oder andere erinnert sich vielleicht auch noch an die Nachmittage in der Adventszeit, an denen wir bei Kaffee und Kuchen und auch einem Glas Wein Adventslieder gesungen und Geschichten gehört haben.

Mit der Altersstruktur änderten sich auch die Gewohnheiten. Heute trifft sich die Kolpingsfamilie alle zwei Wochen jeweils im Wechsel zu einer Bildungsveranstaltung und zum Stammtischgespräch. Gelegentlich steht auch ein Museumsbesuch oder eine Betriebsbesichtigung auf dem Programm.

Natürlich ist die Kolpingsfamilie auch für die Pfarrgemeinde aktiv. Bei Pfarrfesten, Osterfeuer oder anderen Gelegenheiten helfen wir selbstverständlich mit.

Auch unsere Kolpingsfamilie leidet – wie fast alle kirchlichen Verbände – unter dem Mangel an jüngeren Mitgliedern.

Adolf Kolping hat einmal gesagt:

Nichts ist der Freiheit radikaler entgegengesetzt als die Ungebundenheit.

Bindung und Freiheit sind also danach keine Gegensätze, sondern ergänzen einander. Wenn sich diese Auffassung durchsetzen könnte, wäre es um den Nachwuchs in unseren Verbänden sicher besser bestellt.

Beiträge der Kolpingfamilie St. Elisabeth

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