Montag, 30. Dezember 2024
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Schutzengelkirche (Geschichte)

Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert begann die Einwohnerzahl Frillendorfs stark zu wachsen, parallel dazu verlief die sehr rege Bautätigkeit.
Die Gründung eines Kirchbauvereins im Frühjahr 1902 zeigt, dass man in Frillendorf, das zur St.Nikolaus-Pfarrei in Stoppenberg gehörte, vorausschauend an den Bau einer eigenen katholischen Kirche dachte. Aber erst am 6. Januar 1918 kam es zur Gründung eines eigenständigen Seelsorgebezirkes mit einer Notkirche im Saal der Gaststätte Bein (Elisabethstraße), der zwei Jahre später, am 31. Oktober 1920 zur Pfarrei erhoben wurde. (Aufhebung der Pfarrei am 31. März 2008, im Rahmen der Umstrukturierung des Bistums Essen).
Die ersten Jahre waren von sehr umfangreichen und wechselvollen Planungsarbeiten geprägt, bis es am 7. Oktober 1923 zur Grundsteinlegung der Kirche kam.

Grundstein Kirche Heilige Schutzengel, Essen-Frillendorf, Foto Evelyn Valerius

Flyer anlässlich des 100. Gedenktages der Grundsteinlegung

Als Architekt konnte der damals schon bedeutende Baumeister Professor Edmund Körner (1874 – 1940) gewonnen werden, der sich auch in Essen einen Namen gemacht hatte durch den Bau der großen Synagoge (Bauzeit 1911-1913), der Staatlichen Baugewerbeschule und der Börse (heute: Haus der Technik).
Die Schutzengelkirche ist der erste Kirchenneubau im damaligen Erzbistum Köln, der nicht im neugotischen oder neuromanischen Stil errichtet worden ist. Sein ungewöhnlicher Stil hat schon vor der Vollendung des Bauwerkes ganze Scharen von interessierten Besuchern angezogen. Die Kirche wird stilistisch dem “Ziegelsteinexpressionismus”, auch “Backsteinexpressionismus”, zugerechnet. Konzipiert war die Kirche als eine “christozentrische Gesamtanlage”, der eine seelsorglich sehr fortschrittliche Auffassung zugrunde lag. Mittelpunkt dieses Gemeindezentrums sollte das Tabernakel auf dem Hochaltar sein. Das als erstes fertiggestellte Pfarrhaus markiert das Ende eines Armes, der an der jetzigen Sakristei beginnt. Darin sollten die Kaplanei und die Wohnungen für Küster und Organist untergebracht werden. Auf der nördlichen Seite des Altarraumes sollte es eine Entsprechung geben mit einer Wohnung für Schwestern und Räumlichkeiten für eine Nähschule, einen Kindergarten und Katechesegruppen. (Die ursprünglichen Pläne kamen aber nicht zur Ausführung).

Schutzengelkirche als christozentrische Gesamtanlage (Zeichnung entnommen aus Barbara Pankoke, Der Essener Architekt Edmund Körner)
Schutzengelkirche mit Nebengebäuden (Zeichnung entnommen aus Barbara Pankoke, Der Essener Architekt Edmund Körner)

Der Kirchenraum im Laufe der Zeit

Verspätetes Kirchweihfest und Denkmalschutz

Mit dem Bau der Schutzengelkirche wurde im Mai 1923 begonnen und eineinhalb Jahre später, nach der Benediktion (Segnung) am 21. Dezember, konnte Weihnachten 1924 die erste Heilige Messe gefeiert werden. Aber erst nach 65 Jahren zum Abschluss der großen Renovierung (1988) erhielt die Schutzengelkirche ihre Apostelleuchter und am 15.04.1989 konnte Kirchweih gefeiert werden. Die Konsekration der Kirche erfolgte durch Weihbischof Wolfgang Große. Am 10.11.1988 wurde die Kirche Heilige Schutzengel als Baudenkmal Nr. 230 in die Denkmalliste der Stadt Essen aufgenommen.

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