Mittwoch, 21. August 2024
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Schutzengelkirche (Werktagskapelle - Herz-Jesu-Ikone)

Die „Herz-Jesu“-Ikone an der linken Kapellenseite wurde von Heide Staudinger (Essen) geschrieben und 1990 der Gemeinde übergeben.

Dieses Bild ist eine Ikone, das Original befindet sich im St. Dionysios-Kloster auf dem Berg Athos.
Ikonen (von griechisch: eikon = Bild) sind vor allem gemalte – aber auch als Relief in Holz, Emaille, Bronze, Messing, Silber oder gar Gold ausgeführte – Bilder.
Sie stellen Christus oder Heilige dar.
Ikonen gibt es in allen orthodoxen (ostkirchlichen) Riten. Die Motive und die Maltechniken sind fest vorgegeben.
Ikonen werden immer wieder abgemalt = „abgeschrieben“ – und so vervielfacht. Das Anfertigen der Ikonen gilt als Gottesdienst.

„Herz-Jesu“-Ikone, Heide Staudinger, Essen 1990
(Kirche Heilige Schutzengel, Foto: E.Valerius)

Die Herz-Jesu-Ikone "Jesus im himmlischen Jerusalem"

Der Ikone liegt die Beschreibung aus der Geheimen Offenbarung des Johannes zugrunde.

„Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; … Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat. Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein und er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, kein Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu. … Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Wer durstig ist, den werde ich umsonst aus der Quelle trinken lassen, aus der das Wasser des Lebens strömt. … Da zeigte er mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott her aus dem Himmel herabkam, erfüllt von der Herrlichkeit Gottes. Sie glänzte wie ein kostbarer Edelstein, wie ein kristallklarer Jaspis. Die Stadt hat eine große und hohe Mauer mit zwölf Toren und zwölf Engeln darauf. … Die Stadt war viereckig angelegt und ebenso lang wie breit. … Die Stadt ist aus reinem Gold, wie aus reinem Glas. Die Grundsteine der Stadtmauer sind mit edlen Steinen aller Art geschmückt. … Einen Tempel sah ich nicht in der Stadt, denn der Herr, ihr Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung, ist ihr Tempel, er und das Lamm. Die Stadt braucht weder Sonne noch Mond, die ihr leuchten. Denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm. Die Völker werden in diesem Licht einhergehen. … Nacht wird es dort nicht mehr geben. … Und er zeigte mir einen Strom, das Wasser des Lebens, klar wie Kristall; er geht vom Throne Gottes und des Lammes aus.“
(Offbg 21, 1-22,2)

Auf der Ikone sehen wir im Vordergrund die Stammeltern der Menschheit Adam und Eva links und rechts vom Hauptweg, der ins himmlische Jerusalem führt. Der Mensch – ein Geschöpf Gottes, das sich gegen Gott aufgelehnt hat.

Über ihnen, inmitten der Stadt, thront Christus, auf dem Regenbogen sitzend. Im Buch Genesis, dem ersten Buch des Alten Testamentes, wird der Regenbogen als das älteste Zeichen des Bundes zwischen Gott und den Menschen genannt.
Das Herz des Herrn – Sinnbild der überfließenden Liebe Gottes – ist der eigentliche Mittelpunkt der Ikone. Nach dem Willen Gottes, des Schöpfers, ist dieses Herz Mittelpunkt der ganzen Schöpfung. Die Hände Christi sind segnend und zum Gebet erhoben, während er selbst zum Menschen nieder schaut.

Umgeben ist der Herr von der Heiligen Stadt, die nach den Worten des Sehers Johannes viereckig gebaut ist.
Die Zahl Vier ist ein Zeichen für das Irdische, für das Geschaffene. Doch diese heilige Stadt, das neue Jerusalem, schwebt vom Himmel nieder.
Sie hat zwölf Tore, die nach allen Seiten gehen und Tag und Nacht offen stehen. Zu jeder Zeit und aus allen Richtungen sollen die Menschen Zugang haben zum Herzen des Erlösers – schließlich dereinst auch ins himmlische Jerusalem, in den Himmel.
Geschmückt ist die Mauer der Heiligen Stadt mit zwölf Edelsteinen. Sie sind Sinnbilder für die Apostel, die die Fundamente der heiligen Stadt bilden.

Auf der Mauer der Heiligen Stadt sind zwölf Engel. Anbetung und Dienst sind ihre Aufgaben und sie werden uns Menschen geschickt zum Schutz auf unserem irdischen Lebensweg.

In der Verlängerung des Regenbogens ergießen sich aus der Heiligen Stadt zwei Ströme; es sind Blut und Wasser aus dem geöffneten Herzen Jesu.
Auf der linken Seite – zur Rechten des thronenden Christus – steht Maria als Gnadenmittlerin und lenkt den Strom der Gnade in mütterlicher Fürsorge zu den Menschen.
Auf der anderen Seite steht Johannes der Täufer und weist auf den, den er im Jordan getauft hat: „Seht das Lamm Gottes!“

Die Menschen auf dieser Ikone – Adam und Eva und in ihnen die ganze Menschheit – brauchen sich nur noch umzukehren, sich einander zuzuwenden und dann gemeinsam durch das große Hauptportal heimzugehen in die ewige Geborgenheit und Herrlichkeit der Heiligen Stadt, zum Herzen ihres Königs und Erlösers.

(Text nach einer Betrachtung von Pfarrer Johannes Linnewerth, Visbek)

Ikonenschreiberin: Heide Staudinger, Essen 1990
Kirche Heilige Schutzengel, Essen-Frillendorf, Auf der Litten 67

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