Der Kirchenraum
Bis auf die Jugendstilornamentik der Decken und Wandmalereien wirkte die Nikolauskirche zum Zeitpunkt ihrer Einweihung im Oktober 1907 noch recht nüchtern und kahl. Vorhanden war bereits die Kommunionbank, die mit großzügigen Blumen- und Rankenmotiven im Jugendstil verziert war. (Heute dient der größte Teil der ehemaligen Kommunionbank als Brüstung der Orgelempore. Weitere Elemente wurden bei der Gestaltung des Ambos sowie des Kerzenständers vor der Marienkapelle wieder verwendet.) Bis Mitte der 30er Jahre erfolgte die schrittweise Ausgestaltung der Kirche. Das heutige Erscheinungbild ist das Ergebnis der umfangreichen Restaurierung von 1974/1975.
Fresko in der Apsis
1914, Heinrich Froitzheim aus Kevelar
„Himmlisches Jerusalem“ in Anlehnung an die Bibelstellen 4,1-11; 22,1 aus der Offenbarung: Christus thront auf einem goldenen Regenbogen, über ihm die Taube als Symbol für den Heiligen Geist, links und rechts die vier Evangelisten (Matthäus mit dem Engel, Markus mit dem Löwen, Lukas mit dem Stier, Johannes mit dem Adler). Aus einem Brunnen entspringt Wasser als Quelle des Lebens.
Fresko im Gewölbeabschluss der Apsis
1974/75, Professor Bernd Schlüter, Münster
Es ist bereits das dritte Gemälde im Abschluss des Gewölbe und zeigt den Bibelvers: „Die 24 Ältesten warfen sich vor dem Lamm nieder, und sie hatten jeder eine Harfe und goldene Schalen voll Räucherwerk.“ (Offenbarung 5,8)
Kreuzweg
1920 – 1929, Heinrich Püts
14 Kreuzwegstationen im Nazarener Stil. Intensive Farbigkeit, plastische Gestaltung und eine Höhe von bis zu 150 cm verleihen den Reliefs eine Fernwirkung, die eine Betrachtung auch aus größerem Abstand ermöglicht.
Hochaltar
1921/22, Heinrich Püts
in Anlehnung an den Entwurf von Carl Moritz.
Sedilien und Ambo im Altarraum
Fünf Sedilien mit Heiligendarstellungen:
1941, Intarsienarbeiten von Lehrer Franz Poetsch
(1934 – 1946 Lehrer an der Schwanhilden- und Stiftsschule in Stoppenberg).
Sedilie mit Kreuz: Tür des dritten, heute nicht mehr vorhanden Beichtstuhls von 1924.
1974/75: Neugestaltung der sechs Sedilien durch Kunstschmiede-Einfassung im Jugendstil
Ambo: 1977, gestaltet aus Teilen der ehemaligen Kommunionbank
Fliesen im Altarraum
Diese Ornamentiksteine stammen vom ursprünglichen Boden der Nikolauskirche. Im Rahmen der Restaurierung 1974/75 bekam die Kirche einen neuen Fliesenboden, einige der alten Fliesen wurden im Altarraums wiederverwendet.
Erläuterung der Symbolik:
MCM und VII: 1907, Weihejahr der Kirche
CM: Carl Moritz, Architekt der Kirche
Schlägel & Eisen, Zahnrad, Bergmannsgruß „Glück auf“, Grubenlampe: Zeichen des Bergbaus
Schlange, Apfel mit Biss, Sichel: Biblische Symbole
Ewiges Licht
1976 gefertigt aus fünf alten Grubenlampen (die ursprünglich zum Barbara-Altar gehörten), Glasperlen der ehemaligen Hängelampen der Kirche und Schmiedearbeiten im Jugenstil.
Marien-Altar
1920, Heinrich Püts,
Maria als Königin des Himmels auf einem Thron sitzend. Sie zeigt liebevoll ihren Sohn Jesus Christus.
Aloysius-Altar
1936, Heinrich Püts
Der heilige Aloysius ist der Schutzpatron der Jugend. Auf dem Altarbild (eine aufwändige Mosaikarbeit) ist er mit dem Christusbanner der mänlichen Jugend (links) und dem Marienbanner der weiblichen Jugend (rechts) zu sehen. Die Inschrift lautet: „Aloysius, erhalte unsere Jugend unentweiht“
Kanzel
1915, Heinrich Püts
nach einem Entwurf von Carl Moritz
Die aufwändigen Holzreliefs sind nach einem Schriftwort des ersten Petrusbrief gestaltet: „Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.“ (1. Petr 1,25) Die Kanzel steht auf einem 10-eckigen, mit Ornamenten geschmückten Steinsockel.
Beichtstühle
1924, drei Beichtstühle mit filigranen Holzschnitzereien an den Türen und über den Eingängen.
Zwei dieser Beichtstühle befinden sich heute in den Seitenschiffen. Von dem dritten, beschädigten Beichtstuhl wurde die wertvolle Schnitzarbeit der Tür als Rückenlehne für eine der sechs Sedilien (Sitze) im Altarraum verwendet.
Kirchenbänke
Barbara-Altar
1928, Heinrich Püts
Zu diesem Zeitpunkt lebten ca. 80% der Stoppenberger Bürger vom Bergbau. Die heilige Barbara ist die Schutzpatronin der Bergleute. Auf der Inschrift des Altars heißt es: „Schutzpatronin St. Barbara bewahre die Bergknappen vor einem jähen und unvorhergesehenen Tode. Amen.“
Taufbecken (1913)
Kerzenleuchter "Rosentragender Dornbusch"
1975, gefertigt aus Teilen der alten Kommunionbank
Joseph-Altar
1935, Heinrich Püts
gestiftet von Bauer Tuttmann
Inschrift: „St. Joseph, dem Schutzpatron der Kirche, der Christusjugend, des christlichen Familienlebens und des seligen Sterbens geweiht. Amen“.
Orgel
Ostern 1929: Einweihung der Orgel
Orgelbau Franz Breil GmbH, Dorsten
(30 klingende Register auf zwei Manualen und Pedal, darunter einige heute sehr seltene Register wie Flauto major 8’, Klarinette 8’ und Trichterregal 4’)
Die ehemalige Kommunionbank wurde bei der Restaurierung 1974/1975 zur Brüstung der Orgelempore.