Samstag, 21. Dezember 2024
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Der Hochaltar

Der Hochaltar ist ein (neu-)gotischer Schnitzaltar mit reichem Bild- und Statuenschmuck. Er wurde in den Jahren 1896-1898 vom Bildhauer H. Schaeppe aus Essen geschaffen. Einige Erneuerungen wurden im Jahre 1967 durch den Restaurater Pirhofer aus Jülich-Krauthausen ausgeführt. Nach einer Brandstiftung in der Nacht zum 8. Februar 1969 blieben glücklicherweise die Bilder der Vorderseite weitgehend erhalten. Der Hochaltar wurde von dem Künstler Gerd van Heekern aus Essen und der Schreinerfirma Gebr. Späh aus Essen noch im selben Jahr wiederhergestellt.

Der Hochaltar im Jahr 2011 (Foto: Helmut Fleer)
Der Hochaltar um 1950 (Archiv St. Joseph)
Der Hochaltar um 1970 (Archiv St. Joseph)

Der Aufbau enthält in seinen Darstellungen die Einsetzung des Altarsakramentes beim letzten Abendmahl und das Kreuzesopfer Christi auf Golgatha. Auf dem Kreuzigungsbild umfasst Maria Magdalena in Liebe, Dankbarkeit und Verzweiflung den Kreuzbalken. Rechts sieht man den Hauptmann, der, aus der Feindesseite des Gottesreiches stammend, umkehrt zu Gott und nun vor aller Welt bekennt: Dieser ist wahrhaftig Gottes Sohn! Links sind Maria und Johannes. Die Eckfiguren des Hochaltars zeigen die beiden Apostelfürsten, Petrus, den Fels der Kirche, und Paulus, den großen Völkerapostel.

Vom Altar aus sollte nicht nur die Speise des Himmelsbrotes, sondern auch die Speise der wahren Kirchenlehre ausgeteilt werden. Daher erblicken wir an der unteren Leiste die Kopfbilder der vier lateinischen Kirchenväter, die in hervorragender Weise für die Ausbreitung der Kirche und die Reinhaltung ihrer Lehre gewirkt haben.

Hieronymus ist dargestellt mit den für ihn typischen Attributen Kardinalshut, Buch (im Hinblick auf seine Bibelübersetzung) und Stein, mit dem er sich auf die Brust geschlagen haben soll, um weltliche Begierden abzutöten.
Gregor der Große trägt die Papstkrone und den päpstlichen Hirtenstab. Das Buch der damaligen wertvollen Liturgieordnung und des so schönen gregorianischen Chorals hält er in der Hand. Im Symbol einer Taube will der Maler andeuten, dass die Weisheit seiner Schriften Gaben des Hl. Geistes sind.
Augustinus ist mit Bischofsmütze, Hirtenstab und dem hl. Buch dargestellt. In der Hand hält er das Symbol des flammenden Herzens, hindeutend auf seinen viel zitierten Satz: „Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in Dir“.
Ambrosius trägt ein Buch, das ihn als Lehrer und Kirchenvater kennzeichnet, sowie ein Bienenstock. Der Legende nach soll sich auf dem kleinen Ambrosius, als er in der Wiege lag, ein Schwarm Bienen niedergelassen und ihm Honig eingeträufelt haben, ohne ihm etwas zu Leide zu tun. Man sagt: Die Bienen hatten ihm die „honigsüße Sprache“ seiner späteren Schriften und seiner Hymnen, besonders des „Ambrosianischen Lobgesangs“, vermittelt. Zudem steht der Bienenstock für den Fleiß Ambrosius’.

Der Tabernakel blieb beim Brand des Hochaltars von 1969 erhalten und wurde lediglich ausgebessert durch den Goldschmied Horn aus Essen. Sowohl die zwei oberen als auch die zwei unteren Bilder zeigen Symbole der vier Evangelisten in Engelsgestalt: Mensch (Matthäus), Löwe (Markus), Stier (Lukas) und Adler (Johannes). Eine Darstellung von Maria Verkündigung „Ave Maria“ befindet sich in der Mitte. Auf dem Spruchband zwischen den Bildern steht in Latein: Et verbum caro factum est – et habitavit in nobis (Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt).

Tabernakel (Archiv St. Joseph)

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