Grund war die zunehmende Industrialisierung in der Region der damaligen Bürgermeisterei Stoppenberg. Dabei war die Entwicklung des Bergbaus dominant, der die Einwanderung von Menschen aus den deutschen Ostgebieten und aus Polen vorantrieb.
Die Zechengesellschaften hatten eigene „Werber“, die mit lukrativen – meist unhaltbaren – Angeboten die nach Arbeit und Glück im „goldenen“ Westen suchenden Menschen ins Revier lockten. So kam es, dass um 1900 und noch in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg 80% der Bevölkerung Schonnebecks im Bergbau beschäftigt waren.
Von der Filial- zur Pfarrkirche
Von den 6.544 Bewohnern Schonnebecks um 1900 zählte gut die Hälfte zu den Katholiken. Sie hatten bis 1899, dem Jahr, da am 19. März die Notkirche an der Ecke Schul-/Wilhelmstraße (heute Matthias-Erzberger-Straße / Langemarckstraße) eingesegnet wurde, den Gottesdienst in der Stoppenberger Stiftskirche besucht. Im Jahre 1898 war Schonnebeck innerhalb der Mutterpfarrei Stoppenberg zu einer Rektoratspfarre geworden und Herr August Becher zum geistlichen Rektor ernannt worden.
Der unaufhaltsame Bevölkerungszuwachs ließ bei der Kirchenleitung wie bei den Katholiken Schonnebecks die Einsicht und den Wunsch immer stärker werden, sich als Pfarrgemeinde zu verselbständigen und demzufolge eine neue Kirche zu bauen.
Im Mai des Jahres 1903 war es dann endlich so weit: Der Erzbischof von Köln, Antonius, erhebt die Filialgemeinde Schonnebeck „zur besseren Wahrnehmung der Seelsorge sowie zur leichteren Aufbringung der Kultuskosten“ zu einer selbständigen Gemeinde. Die Urkunde trägt das Ausstellungsdatum vom 4. Mai 1903, die Bestätigung durch die Königliche Regierung in Düsseldorf erfolgt am 10. Mai 1903, das Inkrafttreten jener Urkunde sollte der 1. Juni 1903 sein. Der einen Monat später zum Pfarrer ernannte August Becher gibt in der Kirchenchronik den 19. Mai als Gründungstag der Gemeinde St. Elisabeth Schonnebeck an.