Pfarrer Hans-Hermann Bittger, 16. Februar 1986 – 29. Juni 2003
Nach dem Tod von Pastor Rick am 10. September 1985 übernahm Prälat Joseph Dieckmann, der seit seiner Pensionierung im Jahre 1973 als „Pfarrer im besonderen Dienst“ in St. Joseph tätig gewesen war, kommissarisch die Leitung der Pfarrei St. Joseph.
Am 16. Februar 1986 wurde Hans Hermann Bittger als Pfarrer in der Pfarrei St. Joseph eingeführt.
Geboren am 25. April 1933 in Bottrop empfing Hans-Hermann Bittger am 11. Februar 1958 als erster Neupriester des neu gegründeten Bistums Essen in St. Joseph, Duisburg-Mitte, durch Bischof Dr. Franz Hengsbach die Priesterweihe. Nach einer kurzen Zeit als priesterliche Aushilfe in der Pfarrei Liebfrauen in Bottrop wurde er am 8. April zum Kaplan an St. Petrus Canisius in Duisburg-Wanheimerort ernannt. Am 7. Februar 1963 kam er als Kaplan an die Hohe Domkirche zu Essen und wurde im gleichen Jahr dort zum Domvikar ernannt. 1972 kehrte er nach Duisburg zurück und übernahm die Pfarrei St. Maximilian in Ruhrort, bis er am 14. Februar 1986 zum Pfarrer an St. Joseph in Essen-Katernberg ernannt wurde.
Im Jahre 1989 wurde das seit dem 14.05.1987 unter Denkmalschutz stehende Marienhaus, das zuletzt als Altersheim genutzt und im Jahre 1986 geschlossen worden war, verkauft.
Am 13. Mai 1990 weihte Bischof Franz Kardinal Hengsbach den neugestalteten Zelebrationsaltar der St.-Joseph-Kirche feierlich ein. Der Sandsteinaltartisch wurde geschaffen von dem Steinmetz Eugen Kalenborn, Essen, nach einem Entwurf des Architekten und Dombaumeisters des Bistums Essen, Heinz Dohmen. In ihn integriert wurde der Hauptaufbau des Vorgängeraltars, eine massive Bronzearbeit, die im Jahre 1967 von dem Künstler Karl Franke geschaffen worden war. Die im Altar beigesetzten Reliquien entstammen dem Hochaltar: Reliquien des hl. Märtyrers Paulinus von Trier, der hl. Märtyrerin Ursula und ihrer Gefährtinnen und des hl. Märtyrers Gereon.
In die Amtszeit von Pastor Bittger fallen viele weitere Baumaßnahmen in der Pfarrei St. Joseph. So wurde das Pfarrzentrum (heute Gemeindezentrum, Termeerhöfe 10) grundlegend renoviert. Der Kindergarten (Termeerhöfe 8) wurde durch moderne Anbauten wesentlich vergrößert. In der Kirche St. Joseph wurde der Kreuzweg zurück in die Kirche geholt, die Stationen wurden farbig gestaltet und mit gotischer Architekturmalerei eingefasst. Aus einem in der Kirche vorhandenen Beichtstuhl wurde ein stilvoller neuer Josephsaltar gearbeitet und vorn im linken Seitenschiff platziert. Davor wurde das Taufbecken aufgestellt, das vorher in einer der Turmkapellen stand und für Taufen dort leider kaum noch genutzt worden war. Die Pieta wurde aus einer Kapelle im Turm in die Kirche geholt und an die Stelle des vierten Beichtstuhls gesetzt. Die beiden Fenster rechts neben dem Marienaltar bzw. links neben dem Josephsaltar wurden nach historischen Vorlagen neu gestaltet und in ein neues Maßwerk eingesetzt. Die Figurengruppe „Sterbender Joseph“ in der rechten Turmkapelle wurde farblich neu gestaltet und somit erheblich aufgewertet. Für die linke Turmkapelle wurde eine Ikone „Maria mit dem Kinde Jesu“ beschafft. Im Chorraum wurde ein einheitliches Niveau dadurch hergestellt, dass die Vertiefungen rundherum aufgefüllt wurden. In der Folge konnte für den Hochaltar ein neues, größeres Podest beschafft werden und der gesamte Hochaltar wurde mehrere Meter nach vorne gezogen, so dass er vom Kirchenraum aus besser gesehen werden kann.
Ebenfalls während der Amtszeit von Pfarrer Bittger verstarb Prälat Joseph Dieckmann am 17. Juni 1992. Seinem Wunsch gemäß wurde er in Oberhausen, seiner früheren Wirkungsstätte, beigesetzt.
Nach über 17 Jahren Tätigkeit ging Pfarrer Hans-Hermann Bittger im Jahre 2003 in den Ruhestand. Er wurde am 19. Februar 2003 nach Entpflichtung von seinem Amt als Pfarrer an der Pfarrei St. Joseph zum Pfarrer im besonderen Dienst an der Propstei St. Urbanus in Gelsenkirchen-Buer ernannt. Am Sonntag, dem 29. Juni 2003 wurde er von der Gemeinde feierlich verabschiedet.
Am Sonntag, den 10. Februar 2008 feierte Pastor Bittger unter großer Beteiligung der gesamten Gemeinde in der Kirche St. Joseph sein goldenes Priesterjubiläum. Seit Ende 2008 lebte er im Ruhestand und wohnte weiterhin in Gelsenkirchen-Buer.
Am Sonntag, den 23. September 2012 ist Pastor Hans-Hermann Bittger verstorben. Das Auferstehungsamt zelebrierte Weihbischof emer. Franz Grave unter großer Anteilnahme der ganzen Gemeinde und vieler ehemaliger Kapläne von Pastor Bittger am 29. September 2012 in der Kirche St. Joseph. Anschließend erfolgte die Beisetzung in der Priestergruft des Gemeindefriedhofes St. Joseph.