Pfarrbezirk Sankt Anno, die Jahre 1979 bis 1981
(Quelle: Festschrift zum 25jährigen Bestehen des Pfarrbezirks St. Anno)
Das Jahr 1979
Am 10. Januar lieferte die Glockengießerei Petit & Gebrüder Edelbrock eine Bronze-Glocke mit einem Durchmesser von 30 cm. Sie wurde mit einer Läutearmatur in einem kleinen Glockenstuhl aus Kambala-Holz auf dem Betonsockel nahe dem Ausgang zur Sakristei aufgestellt. Eine Spenderin ermöglichte die Anschaffung. Die Glocke trägt den Namen „St. Anno“ und die Inschrift: „Singet dem Herrn ein neues Lied.“ Zum Einzug des Priesters und zur hl. Wandlung wird sie angeschlagen und bei besonderen Gelegenheiten geläutet.
Am 29. Januar fasste der Bauausschuss nach langer Debatte zwei wichtige Beschlüsse:
- Der Bildhauer Klaus Iserlohe wird beauftragt, einen Steinaltar für die neue Kirche zu schaffen. Nach seiner Aufstellung und der Anbringung der Apostelkreuze soll mit unserem Bischof der Termin für die Weihe unserer neuen Kirche abgesprochen werden.
- Weitere Aufträge für die Inneneinrichtung der Kirche werden vorerst zurückgestellt, um die Notkirche in einen Pfarrsaal umbauen zu können.
Am 17. Februar feierten wir zum ersten Mal den Pfarrkarneval im eigenen Saal. Provisorisch haben Männer der Gemeinde die alte Notkirche als Saal nutzbar gemacht.
Stoppenberg wurde in der Folgezeit immer mehr zu einem beliebten Ziel von Gruppen, die sich für alte und neue sehenswerte Kirchen interessieren. Meist stehen auf dem Programm die 900 Jahre alte Stiftskirche, die Nikolaus-Kirche als einzige Jugendstil-Kirche Deutschlands und unsere Kirche.
Am 10. Juni zog die gemeinsame Fronleichnamsprozession von der Pfarrkirche St. Nikolaus zu unserer Kirche. Manche erinnerten sich an die Prozession 1969, die ebenfalls nach St. Anno zog. Auf dem neuen, erhöhten Kirchplatz wurde der Altar errichtet. Hier fanden bei der Messfeier neben den Messdienern auch Ehrengarde, Chöre, Bannerabordnungen und Kommunionkinder Platz. Die anderen Teilnehmer standen auf der Straße Im Looscheid. Nach der Festmesse zog die Prozession zur St.-Nikolaus- Kirche zurück. Der neue Prozessionsweg und die Messfeier vor der St.-Anno-Kirche haben allen gut gefallen und sollten nach einigen Jahren wiederholt werden.
Nach zwei Jahren Unterbrechung wegen des Kirchbaus fand am 2. September das Kinder- und Pfarrfest statt. Trotz der ungünstigen Witterung wurde es ein guter Erfolg. Der Abschluss bei Musik und Tanz wurde im neuen „Haus am Weg“, dem Saal unserer Notkirche gefeiert.
Seit Jahren gestalteten kleinere Kreise Adventsfeiern. Der Pfarrgemeinderat legte diese Feiern auf einen Sonntag zusammen und schwang kräftig die Werbetrommel, so dass am 16. Dezember der Saal voll besetzt war. Unter der Leitung von Herrn Schürmann boten unser Chor und Schüler der Folkwangschule vorweihnachtliche Musik. Pastor Sobiech entwickelte mit Texten und Lichtbildern Gedanken zum Advent.
Das Jahr 1980
Beim Pfarrkarneval am 9. März besuchte zum ersten Mal das Essener Prinzenpaar die Veranstaltung. Es ist bis in die Gegenwart immer wieder bei uns gern gesehen.
Am 13. März weihte unser Bischof Dr. Franz Hengsbach im Gottesdienst in unserer Kirche das große Kreuz der Bischöflichen Hauptschule.
Die Renovierung der alten Notkirche ist aus finanziellen Gründen immer noch nicht möglich. Nur das schadhafte Dach konnte im März erneuert werden. Dabei wurde auch das Türmchen entfernt, das als Dachreiter den Bau als Notkirche kennzeichnete.
In der Woche vor Allerheiligen wurde der Steinaltar in unserer Kirche aufgestellt. Geschaffen hat ihn der Aachener Künstler Klaus Iserlohe. Der Altar ist aus fünf bearbeiteten Vinalmont-Platten zusammengesetzt. Die Linien weisen hin auf den „Strom des lebendigen Wassers“, der vom Thron des Lammes im himmlischen Jerusalem ausströmt (vgl. Offb 22,1).
Lebhaften Anteil nahm die Gemeinde am Besuch unseres Heiligen Vaters, Papst Johannes Paul II., in Deutschland. Etliche feierten am 15. November die hl. Messe auf dem Butzweiler Hof bei Köln mit.
Das Jahr 1981
Die intensiven Verhandlungen mit dem Bistum sind so weit gediehen, dass die notwendigsten Umbauten am „Haus am Weg“ vorgenommen werden können.
Im alten, provisorisch hergerichteten Saal feierte die Gemeinde am 21. Februar ihren Karneval.
Die Umbauarbeiten begannen im April. Die knapp 3 m hohe Holzdecke wurde etwa 80 cm höher erneuert. So wurde die Dachkonstruktion mit ihren Trägern sichtbar. Der ganze Raum wurde feuerhemmend verkleidet. Die hölzernen Zwischenwände im Küchenbereich mussten durch Steinwände ersetzt werden. Ein neuer Fußbodenbelag wurde gelegt und die gesamte Wasser- und Elektro-Installation vollständig erneuert. Die Heizung wurde verstärkt.
Pfarrgemeinderatsmitglieder entwarfen eine gemütliche Theke. Mit altem Mobiliar wurde die Küche provisorisch eingerichtet. Während des Umbaus wurde das kleine alte „Haus am Weg“ wieder benutzt. – Es war nach dem Kirchbau als Ausweichquartier stehen geblieben.
Vom 23. Mai bis zum 7. Juni führten Redemptoristenpatres aus Bochum eine Gemeindemission in unserer Mutterpfarrei St. Nikolaus und in unserem Pfarrbezirk durch. Viele aktuelle Fragen des Glaubens und des christlichen Lebens kamen zur Sprache.
Im Oktober wurden die Arbeiten am Pfarrsaal abgeschlossen. Am Sonntag, den 18. Oktober wurde nach der hl. Messe um 10 Uhr unter großer Beteiligung der Gemeinde der neue Pfarrsaal gesegnet. Die Renovierung löste allgemeine Begeisterung aus. Nach der Segnung des Saales durch Pastor Sobiech schlossen sich ein kurzer Festakt und ein langes geselliges Zusammensein an.
Herr Weihbischof Wolfgang Große spendete am 22. November 110 Mädchen und Jungen das Sakrament der Firmung.
Am 7. Dezember wurde der neue Pfarrgemeinderat gewählt. Seine erste Aufgabe war die Vorbereitung der Weihe unserer neuen Kirche. Herr Professor Iserlohe hatte inzwischen die 12 Apostelkreuze in der Kirche angebracht.