Samstag, 21. Dezember 2024
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Pfarrbezirk Sankt Anno, die Jahre 1991 bis 1993

(Quelle: Festschrift zum 25jährigen Bestehen des Pfarrbezirks St. Anno)

Das Jahr 1991

Die siebte, achte und neunte Station des neuen Kreuzweges

Der 2. Fastensonntag, der 24. Februar, war für unsere Gemeinde ein besonderer Festtag. Herr Weihbischof Franz Grave feierte mit uns die hl. Messe und weihte unseren neuen Kreuzweg. Dieser wurde geschaffen im Kloster „Heilig Kreuz“ der Benediktinerinnen in Herstelle an der Weser. Die Weihe des Kreuzweges vollzog sich in einer sehr ansprechenden Feier. Die Kirche war gut besetzt. Unser Chor sang, Frau Schweinsberg hatte zwei junge Damen gebeten, Flöte zu spielen. Der Weihbischof zeigte sich bei der Eröffnung des Gottesdienstes sehr erfreut, dass so viele Kinder regelmäßig an der hl. Messe teilnehmen. Er bezeichnete die Kinder als den Reichtum einer Gemeinde. In seiner Predigt ging er auf den Kreuzweg ein. Er hob besonders die Auferstehungshoffnung hervor, die in der 14. Station durch den blühenden Strauch und durch das Weizenfeld am Grabe angedeutet wird. Immer wieder wandte er sich an die Kinder. Sie fanden das, wie sie anschließend sagten, sehr gut. Nach der Predigt weihte Herr Weihbischof Grave den Kreuzweg. Die Menschen, die die Eucharistie mitgefeiert haben, waren voll des Lobes.

Zum Osterfest wurde unserem Pfarrbezirk ein neuer Osterleuchter geschenkt. Der Fuß greift die Gestalt unserer Kirche wieder auf.

Am Dreifaltigkeitssonntag, dem 26. Mai, führte unsere Gemeinde wieder wie vor drei Jahren die Pfarrprozession durch. Wir zogen von unserer Kirche aus mit dem Allerheiligsten unter dem Baldachin zum Schulzentrum. Etwa 170 Personen begleiteten Christus in der Monstranz. Wieder war es beeindruckend, als Im Mühlenbruch die beiden Prozessionsgemeinden aufeinander zu gingen und dann miteinander das Opfer Christi feierten. Nach der hl. Messe zog St. Anno zu unserer Kirche zum feierlichen Schlusssegen. Danach klang bei Gulaschsuppe und Getränken im Pfarrsaal die Feier aus.

Das ganze Außengelände des Kindergartens wurde neu gestaltet. Durch die Bauarbeiten für die neuen Nebenräume des Pfarrsaales war es im hinteren Teil unbespielbar geworden.

Bei der Kirchenvorstandswahl am 10. November wurden zum ersten Mal mehr Kandidaten aus St. Anno als von St. Nikolaus in das gemeinsame Gremium gewählt. Von 10 zu wählenden Kandidaten wurden 6 aus St. Anno gewählt. Sie tragen nun wie alle früheren Kirchenvorsteher aus unserer Gemeinde die rechtliche Verantwortung für St. Nikolaus und St. Anno.

Das Jahr 1992

Im Januar führten wir zum ersten Mal gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde Stoppenberg eine Ökumenische Bibelwoche durch. Abwechselnd in der Thomas-Kirche (ev.), St. Nikolaus (kath.), der Kirche am Erlenkampsweg (ev.) und St. Anno (kath.) sprachen wir über verschiedene Psalmen. Die Beteiligung war sehr rege.

Am 31. Mai feierte unser Sing- und Spielkreis sein 20jähriges Bestehen in einem feierlichen Gottesdienst. Frau Schweinsberg gründete und betreut diesen ältesten Kinderchor unseres Bistums.

Am Sonntag, 14. 6., war der Neubau des St.-Vincenz-Krankenhauses das Ziel der Pfarrprozession. Wir zogen von unserer Kirche zum Krankenhaus. Dort endete die Prozession und wir feierten mit St. Nikolaus die heilige Messe. Anschließend hatten alle Gelegenheit, das Krankenhaus und den Neubau zu besichtigen.

Der Pfarrgemeinderat organisierte eine Bibelausstellung vom 18. bis zum 21. Juni in unserem Pfarrsaal. Sie berichtete über Entstehung und Botschaft der Bibel.

Im hinteren Teil des Kindergartengeländes wurde vor den Sommerferien eine Erlebnislandschaft errichtet. Die Kinder nahmen im Juni begeistert davon Besitz.

Unser Kindergarten bekam nach langen Verhandlungen mit dem Bistum endlich die Genehmigung, eine zusätzliche Kindergartenhelferin einzustellen. Zum 1. Oktober konnte diese Stelle besetzt werden.

Das Offene Adventssingen fand diesmal am 1. Adventssonntag, dem 29. November, statt. Der Pfarrsaal war gut besetzt. Begleitet wurden die Gesänge von einer Gitarrengruppe.

der neue Ambo

Am 2. Adventssonntag, dem 6. Dezember, wurde der neue Ambo geweiht. Herr Johannes Bludau hat ihn geschaffen. An seiner Vorderseite trägt der Ambo eine Plastik des hl. Anno. Er ist gekennzeichnet mit den Insignien seines geistlichen Amtes: dem Bischofsstab und der Mitra. Zugleich trägt er als Zeichen seiner weltlichen Macht das Schwert und (auf seinem Ornat kaum sichtbar) die Waage. Auf seiner rechten Hand trägt Anno das Modell der Stiftskirche, deren Gründungsbau er ja geweiht hatte.

Am 4. Adventssonntag gestaltete Frau Schweinsberg mit dem Sing- und Spielkreis ein Gitarrenkonzert. Der Saal war fast überfüllt. Es war eine sehr dichte und geschlossene Stimmung, die sich erst nach der Zugabe allmählich löste.

Das Jahr 1993

Am 26. Januar spendete Herr Weihbischof Franz Grave in einem sehr feierlichen und doch freudigen Gottesdienst 54 Mädchen und Jungen das Sakrament der Firmung. Durch die Mitwirkung von Chor und Flötengruppe wurde die Feier verschönt.

Beim anschließenden Gespräch mit dem Kirchenvorstand, dem Pfarrgemeinderat und den Verantwortlichen unserer Gruppierungen und Vereine sprach der Weihbischof deutlich aus, was sich in den letzten Jahren im ganzen Bistum abzeichnete: Durch den Mangel an geistlichen Berufen wird es notwendig sein, die Priester in anderer Weise einzusetzen.

Das bedeutet für unseren Pfarrbezirk: In absehbarer Zeit wird St. Anno keinen eigenen Geistlichen mehr haben. Wahrscheinlich werden in St. Nikolaus zwei hauptamtliche Geistliche (Pfarrer und Kaplan) eingesetzt sein, die St. Anno mitbetreuen.

Damit stellen sich für alle Katholiken in unserem Pfarrbezirk neue Aufgaben. Wir werden noch mehr von einer versorgten zu einer mitsorgenden Gemeinde werden müssen. Aber so wie wir den Aufbau von St. Anno in Mitarbeit sehr vieler geschafft haben, werden wir auch die Seelsorge in der Zukunft kräftig unterstützen.

Wir schauen zurück auf 25 Jahre Pfarrbezirk St. Anno. Wir haben allen Grund zur Dankbarkeit. Wir danken allen, die in den 25 Jahren aktiv am Aufbau und am Leben unserer Gemeinde mitgearbeitet haben.

Wir danken vor allem aber dem, der Herr und Mitte jeder Gemeinde ist, Jesus Christus. Und wir bitten ihn um seine Hilfe und um seinen Segen für die kommenden Jahrzehnte der ganzen Gemeinde St. Nikolaus und besonders des Pfarrbezirks St. Anno.

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